Mit der Frage nach dem richtigen Backpack ist das Backpacking noch nicht gelöst. Bleibt noch die Frage: Wie den Backpack richtig packen? Wie schaffst du es, deinen Backpack optimal auszunutzen und so platzsparend und effizient zu packen, wie es geht? Ich teile mit dir ein paar Tipps, die mir beim Backpack packen helfen. Ich habe jahrelang damit zu kämpfen gehabt und meinen Backpack nicht nur auf einer Reise überpackt. Davon will ich dich abhalten, denn ich weiß, wie anstrengend das werden kann.
Wie du erstmal findest, was du überhaupt einpacken solltest, erfährst du in meinem letzten Artikel. Dort habe ich dir schon eine Anti Packliste zusammengefasst mit allen Dingen, die du aussortieren solltest. Kommen wir jetzt zum spaßigen Teil: Tetris.
Inhalt
Backpack packen: richtig oder falsch
Per se kannst du nicht falsch packen. Aber du kannst optimierter und effizienter packen – zu deinem Besten. Ein besser organisierter Backpack wird dir gerade in schwierigen Momenten auf deiner Reise eine große Erleichterung sein. Reisen ist schon so überwältigend und herausfordernd genug. Da kannst du es dir nicht immer leisten, 20 Minuten durch deinen Rucksack zu wühlen, um ein frisches T-Shirt zu finden oder an deine Reisedokumente zu kommen.
Gehst du das Backpack packen mit ein paar Tipps gezielter an, machst du dir vieles einfacher. Das Tragen wird angenehmer, du vermeidest Übergewicht und du wirst vor weniger Nervenzusammenbrüchen beim Ein- und Auspacken stehen. Spielen wir das Ganze mal Schritt für Schritt zusammen durch.
Schritt 1: Alles zusammensuchen
Überlegst du schon, wie du deinen Backpack am besten packst, weißt du vielleicht schon, was überhaupt alles mit auf die Reise soll. Eine Packliste – aus dem Internet oder selbst geschrieben – verschafft dir dabei einen guten Überblick.
Hast du alles beisammen, lege es dir einmal aus und schaue, ob wirklich alles davon mit soll. Ich lege meine Kleidung gerne auf dem Bett aus, sodass ich jedes Teil sehen kann und mache mir ein Foto davon. Dann kann ich es wieder zusammenpacken und anhand der Fotos schauen, ob ich alles eingepackt habe oder nochmal aussortieren.
Es schadet nicht, 3-mal darüber nachzudenken, ob du die 3. Hose oder das 9. Paar Socken wirklich brauchst. Am Ende wirst du dir danken. Zögern ist meistens kein gutes Zeichen. Bist du nicht 100 % von einem Teil überzeugt, lass es lieber gleich zuhause.
Schritt 2: In Packwürfeln sortieren
Einen Backpacking Rucksack ohne Packwürfel zu organisieren geht einfach nicht. Schmeißt du alles querbeet in deinen Rucksack, kannst du dich darauf gefasst machen, die Stecknadel im Heuhaufen suchen zu müssen. Jedes Mal.
Mit Packwürfeln entgehst du der ganzen Mühe. Müsste ich mich zwischen zwei Travel Essentials entscheiden, würde ich nie ohne Packwürfel gehen. Die Investition lohnt sich definitiv, zumal sie nicht allzu teuer sind.
Ich sortiere meine Kleidung am liebsten nach Themen und komme so auf 3-4 verschiedene Packwürfel:
- Hosen & dicke Sachen wie Pullis
- Oberteile
- Sportbekleidung
- Unterwäsche
Je nachdem, wie lange die Reise ist und wohin (in welche Klimazone) es geht, fällt 1 Packwürfel zusammen. Der größte Packwürfel ist bei mir für Hosen und Pullis reserviert, da diese den meisten Platz wegnehmen. Auch dünne Jacken oder Kleider passen dort noch gut mit hinein. Trägst du wenig Sportsachen, kannst du den 3. Packwürfel logischerweise anders bestücken. Habe ich weniger mitzunehmen, wird der letzte Würfel auch noch aufgeteilt oder als Lückenfüller genutzt, z.B. Socken in Schuhen.
In den obersten Packwürfel packe ich gerne noch ein Wechseloutfit oder Schlafsachen. So kannst du bei der Ankunft direkt in ein frisches Outfit wechseln, ohne deinen gesamten Backpack auszuleeren. Mit diesem System findest du einzelne Teile am einfachsten und hast immer alles an Ort und Stelle.
Schritt 3: Kleidung falten oder rollen?
Ein weiterer Gamechanger ist definitiv die Art des Packens. Als Kind habe ich gelernt, meine Sachen immer ordentlich zu falten. Doch mittlerweile kenne ich eine bessere Variante: Rollen. Rollst du deine Kleidung ein, sparst du noch mehr Platz und hast alles noch übersichtlicher. Je nach Material, knittert deine Kleidung auch weniger (manchmal aber leider doch mehr). Gerade bei T-Shirts kannst du am besten die Ärmel einfalten und es dann einfach aufrollen. Faltest du die Seiten enger ein, wird deine Rolle noch schmaler – evtl. nur dicker. Probiere es aus und schaue, wie es am besten in deinen Backpack passt.
Bei manchen Teilen wie Jeans oder dicken Pullis nimmt das Rollen manchmal mehr Platz weg. Das wirst du schnell feststellen. Ist das der Fall, falte diese Teile und lege sie über deine gerollten Sachen. Pullis oder Jacken lassen sich auch gut am Ende über die gesamte Länge deines Backpacks im Inneren legen und umarmen sozusagen den Rest. Damit hast du auch noch ein Extra Polster für den Transport.
Merkst du, dass ein Teil einfach nicht kompakter wird, ist es vielleicht Zeit, es auszusortieren. Glaub mir, auch wenn du in den kanadischen Winter reist, brauchst du nicht den dicksten Wollstrickpulli. Der nimmt nämlich gerne deinen halben Rucksack ein. Halte dich lieber an den Zwiebellook und nimm ein paar funktionale Kleidungsstücke zum Schichten mit.
Schritt 4: Packwürfel einpacken
Klingt einfach, doch ist manchmal schwieriger als gedacht. Je nachdem wie groß dein Backpack ist, wie viele und wie große Packwürfel du hast, musst du Tetris spielen. Als ich zum ersten Mal meinen Backpack gepackt habe, musste ich viele Male herumprobieren, bis alle Packwürfel hineingepasst haben. Dabei solltest du allerdings noch ein paar mehr Dinge beachten, als nur alles hineingequetscht zu bekommen. Als Anfänger wird dir das womöglich reichen. Doch ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass sich dein Rücken über die Pro-Packtipps freuen wird.
Der schwerste Packwürfel oder andere schwere Dinge sollten so nah wie möglich am Rücken sein, da sie dich ansonsten nach unten oder zur Seite ziehen. Das wird auf Dauer anstrengend auszubalancieren.
Auf wichtige Dinge solltest du schnell zugreifen können. Diese kommen also nach ganz oben oder außen; dort, wo du am einfachsten herankommst. Kleine Gadgets kannst du nutzen, um Lücken zwischen den Würfeln zu füllen oder in Seitentaschen verstauen. Hier kommt es darauf an, wie dein Backpack ausgestattet ist. Ich finde Backpacks mit Seitentaschen und Fächern an der Oberseite extrem hilfreich, um nicht alles geballt im Inneren verstauen zu müssen.
Schritt 5: Restliches anbringen
Passt nicht alles ins Innere deines Backpacks? Dann wird es Zeit, nochmal auszusortieren. Oder du vertraust auf Trick 17 und hängst etwas außen an deinen Backpack Rucksack. Passt dein 2. Paar Schuhe nicht in den Rucksack, kannst du diese außen festbinden. Das klappt allerdings nicht bei Flugreisen. Dazu musst du die Schuhe ggf. wieder abnehmen. Auch auf Busreisen würde ich dir raten, alles Äußere von deinem Backpack abzunehmen und mit in den Bus zu nehmen. Ansonsten läufst du Gefahr, dass es im Gepäckfach abfällt und verschollen geht.
Ich packe gerne noch einen kleinen Tagesrucksack ein. Im Idealfall hast du einen faltbaren Rucksack, der keinen Platz wegnimmt. So sparst du dir die Mühe, deinen großen Rucksack oder dein Handgepäck auszupacken, um dich auf Erkundungstour zu begeben.
Schritt 6: Alles verriegeln
Für Flug- und Busreisen bringe ich gerne ein Zahlenschloss an meinem Rucksack an. Auch in Hostels bringt dir das ein wenig mehr Sicherheit, gerade wenn du Wertgegenstände im Backpack verstaust. An sich solltest du diese zwar immer bei dir tragen, doch zur Vulkanwanderung oder beim Strandbesuch ist dein Laptop wahrscheinlich doch besser im Hostelzimmer aufgehoben.
Stelle auch sicher, dass alle Reißverschlüsse und Riemen verschlossen und zugezogen sind. Besonders beim Transport wird nicht immer ganz vorsichtig mit deinem Gepäck umgegangen. Hast du eine Schutzhülle oder Tasche für deinen Backpack, noch besser. Bringe sie auf jeden Fall an, wenn du deinen Rucksack am Flughafen aufgibst.
Schritt 7: Deine Reise genießen
Hast du alles drin? Reisepass und Tickets sind bereit? Dein Rucksack lässt sich tragen? Dann nichts wie los! Dein Reiseabenteuer kann losgehen. Mit jedem Reisetag wirst du dazulernen und das Packen für dich weiter optimieren. Es kann nur besser werden. (Außer du gehst groß shoppen und vergisst deinen Platzmangel. Dann wird es kritisch. 😃)
Hoffen wir mal, du sammelst mehr Erfahrungen und Erinnerungen, die keinen Platz in deinem Rucksack wegnehmen, sondern dein Gedächtnis weiter füllen und dich innerlich bereichern.
Backpack packen in Zukunft
Ich bin die letzten 5 Jahre mit ein und demselben Rucksack durch die Gegend gereist. Damals habe ich meinen Backpack nicht allzu akribisch ausgesucht. Ich fand ihn hübsch, er hatte praktische Fächer und meine gewünschte Größe von 50 l (+10 l). Gepasst hat er im Geschäft auch irgendwie, aber wie sollte ich das ohne Erfahrung beurteilen?
Mein Rat an dich: Lass dich von einer Fachperson beraten. Geh am besten in ein Fachgeschäft und probiere verschiedene Modelle auf. Ungepackt ist es immer schwierig zu beurteilen, doch ein Mitarbeiter sollte dir sagen können, welcher Rucksack am besten für deinen Körper ist.
Mein treuer Backpack hat auf meinem letzten Trip die ersten Altersschwächen gezeigt und die ersten Reißverschlüsse verloren. 5 Jahre lang hat er mich durch unzählige Terrains mit dem Bus, Flugzeug und zu Fuß begleitet. Doch nun ist es Zeit für einen Neuanfang. Ich war zwar immer mit der Größe meines Backpacks zufrieden – weniger mit dem Gewicht -, doch nun wird minimalistischer gereist.
Die Gepäckgebühren bei Flügen werden immer höher und ehrlich gesagt schleppe ich noch immer zu viel Zeug durch die Gegend. 5 Jahre Reisen haben mir gezeigt, was wirklich wichtig ist. Und das sind keineswegs materielle Dinge. Ob ich 3 oder 7 verschiedene T-Shirts zum Wechseln habe, ist am Ende nicht so ausschlaggebend wie das herzliche Lächeln der Personen, die ich kennenlernen darf. Auch wenn ich auf jedem 2. Foto bei einer Sehenswürdigkeit das gleiche Outfit trage. Wiedererkennungswert ist doch auch schön, oder?
Für die nächsten Reisen werde ich mir einen kleineren Handgepäckrucksack zulegen und meine Packkünste inkl. Tetris nochmals revolutionieren. Wie mir das gelingt, werde ich dir berichten. Möchtest du daran teilhaben, melde dich gerne unten für meinen Newsletter an. Dann bist du immer auf dem aktuellen Stand und bekommst mit, was ich auf jeder meiner Reisen dazulerne.
Fazit zum Backpack packen
Backpack packen klingt an sich einfach? Ja. Ist es das? Na ja. Mit ein wenig Übung und den richtigen Gedanken wird es dir immer einfacher fallen. Spätestens nach dem 10. Ein- und Auspacken wirst du wissen, was schon gut läuft und was dich immer noch nervt. Konzentriere dich auf letzteres und überlege, wie du es dir noch einfacher machen kannst. Auf ein paar Teile zu verzichten, ist immer ein guter Anfang. Damit wird dein Backpack leichter, übersichtlicher und du legst unnötigen Ballast ab. Balsam für die Seele, oder nicht?
Hast du noch Schwierigkeiten beim Backpack packen? Oder hast du noch weitere Tipps, die dir bisher geholfen haben? Dann teile sie gerne unten in den Kommentaren und lass uns weiter voneinander lernen! Dafür ist die Travel Community schließlich da 😊
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