Das Wichtigste im Leben ist unsere Gesundheit. Fit bleiben bedeutet nicht unbedingt einen guten Körper zu haben, doch vielmehr gesund und zufrieden zu sein. Sport und Bewegung sind mir sehr wichtig im Leben. Daheim trainiere ich fast jeden Tag und schätze jede Bewegungspause, da ich ansonsten viel Zeit am Schreibtisch verbringe. Ich liebe es, in der Natur laufen zu gehen und abzuschalten. Auf Reisen fällt es mir allerdings schwer, diese Routine beizubehalten. Besonders auf Rundreisen, auf denen man schnell weiterreist, erfordert es viel Willen.
Du denkst dir wahrscheinlich, als Backpacker ist man doch sowieso aktiv. Klar, du läufst den ganzen Tag durch die Gegend. Du trägst deinen Backpack von A nach B. Oft gehst du sportlichen Aktivitäten nach oder schwimmst im Meer. Doch auch wenn ich auf Erkundungstouren oft an die 20 000 Schritte pro Tag sammele, ist das nicht das Gleiche. Nach 2 Monaten schnellen Reisens in Mexiko habe ich gemerkt, wie ich schwächer wurde. Mir fiel es schwerer, meinen Backpack zu schultern und Berge kam ich kaum noch hoch. Ich hatte meine Kondition und Kraft eingebüßt. Als es weiter nach Brasilien ging und ich das Reisetempo drosselte, ging ich wieder regelmäßiger laufen und wagte mich langsam an den Sport zurück. Das tat gut und mir wurde bewusst, wie wichtig es ist, fit zu bleiben. Daher präsentiere ich dir meine Learnings und wie ich es in Zukunft anders angehe, um meine Kraft aufrechtzuerhalten.
Fit bleiben mit den richtigen Sportarten
Nicht jede Sportart ist fürs Reisen geeignet. Sport mit wenig Equipment ist am besten, damit du nicht zu viel Ballast herumschleppst. Mein Lieblingssport ist definitiv das Laufen, denn bis auf Laufschuhe und meine eigenen Beine brauche ich nichts. Theoretisch kann ich überall laufen gehen und es als neue Challenge nehmen. In der Praxis sieht das leider manchmal anders aus. Ich gehe am liebsten in der freien Natur laufen, weshalb ich mich in manchen Umgebungen schlechter motivieren kann. Durch Häuserreihen und über Hauptstraßen zu laufen, ist nicht mein Ding. Dachte ich zumindest. Bis ich nach Rio de Janeiro kam und mich die tausenden Läufer angesteckt haben. Ich habe es genossen, mich unter das Volk zu mischen und zwischen Hauptstraße und Küstenpromenade meine Strecke abzulaufen. Der richtige Spirit ist entscheidend – und das richtige Mindset!
Nur weil du nicht in deiner gewohnten Umgebung bist oder du Asphalt nicht magst, lass dich davon nicht abhalten. Auch wenn die Bedingungen nicht immer die besten sind, fühle ich mich nach einer Laufrunde immer besser. Alleine die Motivation gefunden und sich bewegt zu haben, setzt genug Glückshormone frei, um es wieder zu tun. Abwechslung kann auch gewinnbringend sein. Je nach Untergrund werden andere Muskeln beansprucht und du trainierst noch vielseitiger. Mal bist du im Flachland am Strand, dann auf einem Trail in den Bergen. Besser kann es doch gar nicht sein.
Erzwinge nichts
Sport sollte nicht zwanghaft werden, denn du willst die Freude nicht verlieren. Motivation geht einher mit positiven Gefühlen, die dich anleiten. Denke daran, wie du dich nach dem Sport fühlst und was es dir bringt. Manchmal musst du dich vielleicht mehr aufraffen, deine Sportklamotten anzuziehen, doch sobald du das Workout angefangen hast, wird es meist besser. Finde die richtige Sportart für dich, die dir Spaß macht!
Ich bin immer froh, wenn ich in der Nähe von Wasser bin und schwimmen kann. Ins Schwimmbad gehe ich nicht gerne, sondern viel lieber an Seen oder ins Meer. Daheim ist das nicht immer so einfach. Deswegen schätze ich es umso mehr auf Reisen, vor allem in Küstenregionen. In den Sommermonaten ist es eine prima Abkühlung, oft kann man kostenlos baden und gleichzeitig noch den ganzen Körper trainieren. Das Beste ist: Es macht Spaß, ist zwanglos und hält fit. Wenn ich mal meine Laufrunde auslasse, schwimme ich dafür ein paar mehr schnelle Bahnen im Meer oder ich kombiniere es und springe nach einem Lauf nochmal ins Wasser. Eine perfekte Kombi für einen frischen Tagesstart oder nach einem heißen Sonnentag.
Fit bleiben mit mehr Bewegung im Alltag
Auf Reisen wirst du viele Orte zu Fuß erkunden und damit in Bewegung bleiben. Versuche zwischendurch, es abzuwechseln und nicht nur Schritte zu machen. Leihe dir mal ein Fahrrad aus und erkunde mehr von der Umgebung. So legst du eine weitere Entfernung zurück und trainierst dabei noch deine Beinmuskeln. In Mexiko war ich öfter auf dem Fahrrad, da wir in manchen Unterkünften welche nutzen konnten. Mit dem Rad kommst du gut an abgelegenere Ecken, die mit dem Bus nicht zu erreichen sind. Ich bin so auf einen ganz abgeschottenen Strandabschnitt in Valladolid gestoßen (und weil ich mich verfahren hatte und einen Local nach dem Weg fragen musste, der mir dann den Geheimtipp gegeben hat). Auch in großen Ländern wie den USA oder Kanada nutze ich gerne das Fahrrad, da die Entfernungen so weit sind. Fast jeder fährt dort mit dem Auto herum, doch mein bester Freund ist das Rad.
Bewegung kann auch noch zwangloser sein. Magst du Musik und schwingst gerne mal das Tanzbein? Dann spiele deinen Lieblingssong ab und setze deine Energie beim Tanzen frei. Mehr als Musik und ein wenig Platz brauchst du nicht. Willst du den nächsten Schritt gehen, schaue bei einer Party vorbei oder suche nach Events in deiner Umgebung. In Lateinamerika wirst du immer etwas finden. Nicht selten bin ich in Mexiko, Chile oder Brasilien an öffentlichen Plätzen vorbeigelaufen, wo Tanzpaare herumgewirbelt sind. Lass dich davon anstecken und spüre die pure Lebensfreude!
Nimm dir Auszeiten
Nicht immer müssen es anstrengende, langwierige Workouts sein. Vergiss nicht, dir Auszeiten zu nehmen. Besonders auf schnellen Reisen, auf denen du viel unterwegs bist, wenig schläfst und immer in Action bist, sind Pausen wichtig. Du musst nicht jeden Tag ein 1-stündiges Trainingsprogramm einbauen. Nimm dir lieber zwischendurch mal 10 Minuten abends Zeit, um deinen Körper zu beruhigen. Mache vor dem Schlafengehen ein paar Yoga- oder Dehnübungen. Das entlastet die Muskeln und sorgt dafür, dass du am nächsten Tag schmerzfrei weiterlaufen kannst. Bist du mit dem Backpack unterwegs, vergiss den Oberkörper nicht. Deine Schultern und dein Rücken sind viel Belastung ausgesetzt. Die wollen zwar trainiert werden, um fit zu bleiben, doch brauchen auch Regeneration. Ein wenig Stretching am Morgen, bevor du deinen Backpack schulterst, ist auch hilfreich, um deine Muskulatur aufzuwärmen.
Fit bleiben wie die Locals
Lass dich an deinem Reiseziel von den Einheimischen inspirieren. Hast du noch nicht deine Sportart gefunden oder ist dir deine Routine zu langweilig? Das ist das Tolle am Reisen: Jeden Tag bist du neuen Reizen ausgesetzt und entdeckst so viel Neues in einer fremden Kultur. Sei offen und schau, wie die Locals fit bleiben. Welchen Sportarten gehen sie nach? Wie gestalten sie ihren Alltag aktiv? Gibt es etwas, das du auch gerne ausprobieren möchtest? Dann frage nach und schau, ob du mal reinschnuppern kannst. Wer weiß, vielleicht ist das genau dein Ding und du wirst es zu Hause noch weiterverfolgen!
Lateinamerika ist die perfekte Destination, um Tanzen zu lernen. Dazu brauchst du nicht zwingend einen Tanzkurs zu bezahlen, sondern lässt dich einfach von den Locals auf einer Party oder einem Event führen und an die Schritte anleiten. In anderen Gebieten wie Neuseeland oder Kanada steht im Winter viel Wintersport an. Probiere dich am Skifahren oder Snowboarden. Im Sommer kannst du dafür mal Wassersport für dich entdecken und surfen. Oder du wagst dich an abenteuerliche Unternehmungen wie Canyoning oder Paragliding, was es zum Beispiel gut und günstig in Brasilien gibt. Unendliche Möglichkeiten warten auf dich. Wenn nicht auf Reisen, wann solltest du es sonst ausprobieren? Reisen wir nicht gerade deswegen? Um unseren Horizont zu erweitern und uns in neue Kulturen zu begeben? Die Freizeit- und Sportkultur gehört genauso dazu wie das Essen und Feiern.
Fazit zum Fit bleiben
Fit bleiben kann ganz unterschiedlich aussehen. Genau so solltest du an das Thema rangehen. Sei kreativ, halte deine Freude aufrecht und die Motivation wird sich zeigen. Probiere Neues aus und lass dich von deinen Reisezielen und ihren Einwohnern inspirieren. Schaue über den Tellerrand hinaus und finde neue Formen der Bewegung – ganz ungezwungen. Erkunde deine Umgebung laufend, mit dem Rad oder auf dem Wasser. Alles ist eine Form der Bewegung und wird deinem Körper guttun. Wichtig ist, den Weitblick nicht zu verlieren und zu vergessen, wofür du es tust. Du willst fit bleiben, um das Reisen angenehmer zu machen und dich wohlzufühlen. Fange klein an und steigere dich langsam. Vergiss nicht, dir Auszeiten zu gönnen und auf deinen Körper zu hören. Er wird dir sagen, was er braucht. Halte dich daran und kämpfe zwischendurch gegen den inneren Schweinehund an, denn der ist nur dein schlechtes Gewissen.
Zu einer gesunden Lebensweise gehört auch eine gute Ernährung. Bewegung alleine ist dafür nicht verantwortlich. Ich habe die vegane Ernährung für mich entdeckt und berichte dir in meinem Artikel, inwiefern mich das auf Reisen vor Hürden stellt. Erfahre mehr zu dem Thema und was fit bleiben bedeutet.
Ich werde die Themenreihe in Zukunft ausbauen und dir weitere Tipps und Erfahrungsberichte rund um das Thema Sport und Ernährung an die Hand geben. Wenn du das nicht verpassen willst, melde dich für meinen Newsletter an. Keine Sorge, du bekommst nur 1 E-Mail pro Woche, um von meinen neuen Veröffentlichungen zu erfahren. Der Rest der Woche gehört dir. Also werde aktiv und hab Spaß!