Woran denkst du, wenn du Mexiko hörst? An Tacos, Nachos und Sombreros? Davon wirst du jede Menge sehen, doch noch viel mehr. Mexiko hat mich mit seiner diversen Vielfalt total überrascht. Landschaftlich, kulturell und auch kulinarisch wird dir hier sehr viel Abwechslung geboten. Am meisten natürlich, wenn du mehrere Bundesstaaten besuchst und durch verschiedene Regionen reist. Das Land verdient mehr als nur einen kurzen Strandurlaub, denn es hat unheimlich viel zu bieten – für jeden Reisestil!
Mich verschlug es Anfang 2023 nach Mexiko. Auf dem Weg von Kanada nach Brasilien wollte ich noch einen Zwischenstopp einlegen. Angedacht war ein Backpackingtrip für etwa 4-5 Wochen. Schlussendlich belief sich meine Reise auf 2 Monate – auf ganz intensive und abenteuerliche 2 Monate. In diesem Artikel gebe ich dir einen Überblick über meine Reiseroute, einige Ortsempfehlungen, meine persönlichen Highlights und grundsätzliche Tipps fürs Reisen in Mexiko.
Hiermit startet eine kleine Mexiko-Serie. Bleib gespannt für ausführlichere Artikel zu den einzelnen Reiseregionen, besonderen Aktivitäten, mexikanischem Essen und zahlreichen Insidertipps. Um nichts zu verpassen, trag dich noch schnell unten in meinen Newsletter ein. Dann bekommst du eine kurze Erinnerung, sobald ich neue spannende Berichte für dich habe.
Meine Mexiko Rundreise – ein Überblick
Meine Mexiko Reise begann in Cancún, ganz im Osten des Landes im Staat Yucatán. Der Flughafen von Cancún wird aufgrund seiner Küstenlage sehr gerne aus Übersee angeflogen. Daher findest du einfach internationale Verbindungen und kommst meistens am günstigsten weg. Mexiko-Stadt ist in den meisten Fällen der zweitgünstigste Flughafen für die Anreise. Meine Reise hat dort geendet, in der Metropole im Landesinneren.
Bundesstaat | Reisedauer | Besuchte Städte |
Yucatán | 7 Nächte | Cancún, Valladolid, Mérida |
Campeche | 2 Nächte | Campeche |
Chiapas | 9 Nächte | Palenque, San Cristóbal de las Casas |
Oaxaca | 11 Nächte | Salina Cruz, Oaxaca de Juárez |
Puebla | 7 Nächte | Atlixco |
Guanajuato | 9 Nächte | Celaya, San Miguel de Allende, Guanajuato |
Mexiko-Stadt | 3 Nächte | Ciudad de México |
Allgemeines zum Reisen in Mexiko
Mexiko ist ein relativ großes und diverses Land. Für einen richtigen Einblick würde ich mir Zeit nehmen – es wird sich lohnen! Mindestens 4 Wochen solltest du zum Backpacking einkalkulieren, um zumindest 2-3 Regionen intensiv zu erkunden. Ich habe gelernt, es nicht zu eilig zu haben, denn dann sind die Erfahrungen und Erinnerungen viel nachhaltiger.
Der Reisestart in Yucatán
Yucatán ist bei Urlaubstouristen die beliebteste Region. Es gibt kulturelle Highlights, Strand, Party und gutes Wetter. Der Staat ist allerdings sehr vom Tourismus geprägt und auch sehr viel amerikanisierter als der Rest des Landes. Dadurch ist alles deutlich teurer. Wir haben daher beschlossen, die Reisezeit in Yucatán gering zu halten. Da es allerdings doch einige sehenswerte Städte gibt, kamen wir auf 7 Tage mit 3 Stopps. In Cancún haben wir nur die Nacht verbracht, um uns vom Flug zu erholen und die Stadt ein wenig zu erkunden.
Von dort ging es mit dem Bus weiter nach Valladolid, wo wir 3 Nächte blieben. Unsere Unterkunft lag etwas außerhalb vom Zentrum, aber war total idyllisch. Wir hatten eine kleine Maya Hütte auf einer schön angelegten Anlage mit Pool, Hühnerstall und Bienenaktivität. Da Valladolid nicht allzu groß ist, kamen wir gut zu Fuß überall hin. Mit einem Moped der Unterkunft haben wir noch die Umgebung erkundet, denn dort gibt es unzählige Cenotes und Naturschönheiten. Ich würde dir empfehlen, mindestens 3 Nächte zu bleiben. Je nachdem, wie viel du noch vom Umland sehen möchtest, nimm dir noch 1-2 Nächte mehr. Das Stadtzentrum an sich hast du allerdings in wenigen Tagen gesehen.
Nach weiteren 2 Stunden Busfahrt* kamen wir in Mérida an, der Hauptstadt Yucatáns. Die Stadt an sich hat uns nicht so gut gefallen, da sie für unseren Geschmack zu groß, überfüllt und kommerziell war. Trotzdem gibt es natürlich ein paar Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Mich hat am meisten eine Kunstgalerie überrascht, wo ich aus dem Staunen gar nicht mehr herauskam. In Mérida bietet es sich an, ein paar Tagestrips* zu machen. In Kürze bist du in Chichen Itzá, wo du die große Maya-Pyramide bestaunen kannst. Nicht weit entfernt ist ebenso Uxmal, wo es weitere historische Stätten gibt. Solltest du mit dem Auto unterwegs sein, lassen sich die Stopps auch gut auf der Weiterreise einbinden. Mit dem Bus ist es einfacher, wieder nach Mérida zurückzukehren, um nicht mit Gepäck durch die Gedenkstätten zu laufen.
Ein ruhiger Zwischenstopp in Campeche
Nach dem geschäftigen, touristischen Treiben in Yucatán, ging es weiter nach Campeche – zugleich Bundesstaat und Stadt. Wir hielten uns 2 Nächte in dem Küstenort auf. An sich gibt es nicht allzu viel zu sehen, da der Ort sehr überschaubar ist. Dafür ist er aber trotzdem sehr schön und gemütlich. Du kannst viele Kilometer an dem Küstenstreifen entlanglaufen und darüber sogar zu einem einsamen Strand kommen. Dafür empfiehlt es sich, ein Fahrrad auszuleihen und eine kleine Radtour einzuplanen. Da unsere Weiterfahrt über Nacht war, hatten wir den letzten Tag auch noch komplett zum Erkunden. Somit waren die paar Tage ausreichend.
Naturparadiese in Chiapas
Von Campeche fuhren wir mit dem Nachtbus nach Palenque im Staat Chiapas. Der Staat lebt von Landwirtschaft und ist deutlich naturbezogener und auch günstiger als die vorherigen. Wir haben unsere Zeit in Palenque etwas außerhalb des Zentrums verbracht und das würde ich dir auch raten. Ich muss sagen, das Stadtzentrum hat mich etwas abgeschreckt und mir gar nicht gefallen. Die Straßen waren eng, mit viel Verkehr und vielen Menschen auf den schmalen Bürgersteigen. Es kam mir sehr hektisch und chaotisch vor. Es lud nicht wirklich zum Verweilen ein. Umso schöner war es, inmitten des Regenwaldes zu hausen. Etwa auf halber Strecke vom Zentrum bis zum Nationalpark, hatten wir ein Airbnb gefunden. Gerne wären wir noch ein paar Tage länger geblieben, weil es uns so gut dort gefallen hat und die Natur rundherum paradiesisch war. Wenn du kannst, plan also lieber ein bisschen länger dort ein.
Von Palenque aus wollten wir nach San Cristóbal de las Casas, einem malerischen Künstlerort. Da auf dem Weg noch besondere Wasserfälle liegen, haben wir uns dazu entschieden, eine Tour zu buchen. Ein Van brachte uns zu unserem Ziel und lies uns an zwei Wasserfällen aussteigen und verweilen. Das Highlight war Agua Azul. Das darfst du dir auf keinen Fall entgehen lassen! Und verglichen mit den Kosten des Bustransports, war die Tour mit dem Van auch nicht wirklich teurer.
In San Cristóbal hatten wir erst nur 3 Nächte geplant, doch dann aufgrund von Krankheit nochmal um 3 weitere Nächte verlängert. Die letzten Nächte haben wir am anderen Ende der Stadt verbracht. Im Anschluss haben wir öfter 2 verschiedene Unterkünfte in größeren Städten gebucht, weil man so nochmal andere Ecken kennenlernte konnte. Die Stadt ist wieder sehr viel touristischer, doch auch sehr schön, um durch die Gassen zu schlendern und sich von der Kunstszene einnehmen zu lassen.
Am letzten Tag vor Ort buchten wir eine Tour zum Canyon von Chiapas de Corzo*, etwa eine Stunde von San Cristóbal entfernt. Es war schön aus der Stadt herauszukommen und die Umgebung von oben zu sehen. Anschließend ging es an den Fuß des Canyons, wo uns noch eine Bootsfahrt auf dem inliegenden Fluss bevorstand. Geendet hat sie in dem kleinen Städtchen Chiapas de Corzo, wo wir noch herumschlendern konnten. Ein definitiv beeindruckender Tagesausflug!
Das authentische Leben in Oaxaca
Unser nächster Stopp war wieder an der Küste, dieses Mal im Staat Oaxaca. Der Ort hieß Salina Cruz bzw. Salina del Marques. Letzteren würde ich als einfachen kleinen Ort beschreiben, in dem das wirkliche mexikanische Leben abseits von Touristen zu spüren ist. Wir haben mit unseren Hosts zusammengelebt und wurden dank ihnen in dieses Leben integriert und eingeführt. Ein ganz besonderes Highlight war eine mexikanische Feier, zu der ich auch traditionell eingekleidet wurde. Mit diesem Besuch begann unsere Reise, sich vom Touristenleben zu entfernen und in das mexikanische Leben vorzudringen. Da wir es so genossen mit unserer Gesellschaft, blieben wir insgesamt 5 Nächte in dem kleinen Ort, obwohl es an sich nicht viel zu sehen gibt. Dann ging es mit dem Nachtbus weiter in das Herzen Oaxacas.
Oaxaca de Juárez ist eine weitere Künstlerstadt und ebenso bekannt für viel traditionelle Küche. Wir verweilten 6 Nächte dort und genossen es, immer wieder durch die Straßen zu schlendern und Neues zu entdecken. Zudem kommst du mit dem Stadtbus zur historischen Stätte Monte Alban, die ganz oben auf einem Plateau gelegen ist. Die Aussicht von dort ist atemberaubend und auch das Areal an sich sehr beeindruckend. Du kannst einen Besuch gut mit einer geführten Tagestour* verbinden und mehr zur Region und ihrer Geschichte erfahren. Es gibt nämlich auch außerhalb des Stadtzentrums noch einiges zu entdecken.
Vulkanbesuch in Puebla
Im Anschluss an die vielen Städte zog es uns aufs Land. Wir machten uns auf in den nächsten Staat, nach Puebla. Von dort nahmen wir nochmals zwei Busse, um nach Atlixco zu gelangen. In dem Ort an sich würde ich nicht unbedingt verweilen, da er ähnlich zu Palenque sehr hektisch und getrubelt ist. Unsere Unterkunft war einige Kilometer entfernt gegenüber des aktiven Vulkans Popocatépetl gelegen und der ideale Erholungsort. Wir nutzten ein paar Tage, um uns auszukurieren und erkundeten die restlichen Tage die Umgebung. Da wir ein Motorrad vom Host ausgeliehen bekommen hatten, waren wir sehr flexibel. Wir erkundeten süße kleine Dörfer rundherum und kamen sogar bis zum Nationalpark des Vulkans. Die Gegend hat uns total beeindruckt und sie ist zu einer unserer Lieblingsorte auf unserer Mexiko Rundreise geworden.
Besuch in Guanajuato
Ursprünglich hatten wir geplant, unsere Rundreise in Mexiko-Stadt zu beenden, um von dort nach Brasilien zu fliegen. Nun hatten wir aber in Salina Cruz einen Mexikaner kennengelernt, der uns zu sich nach Hause eingeladen hatte. Also fuhren wir an Mexiko-Stadt vorbei nach Celaya, im Bundesstaat Guanajuato, um ihm einen Besuch abzustatten. Er hat uns seine Heimatstadt und ein paar Städte in der Umgebung gezeigt. Wir machten Tagesausflüge nach San Miguel de Allende und nach Guanajuato selbst. Beides sehr sehenswerte Orte, in denen wir gerne länger geblieben wären. Auch Celaya hat uns mit seinem weitläufigen, sauberen Zentrum begeistert. Wenn wir den Staat also vorab gar nicht in unserer Reiseplanung hatten, hat es sich gelohnt, einen Abstecher zu machen. Hinzu kommt, dass wir so die Chance hatten, am Alltagsleben eines Mexikaners teilzunehmen und mit in seinen Freundeskreis und seine Kultur eingeladen wurden.
Die Rückreise nach Mexiko-Stadt
Nach dem Abstecher hieß es dann aber doch, nach Mexiko-Stadt zurückzukehren. Da wir die Riesenstadt nicht unbedingt erkunden wollten, buchten wir nur eine Übernachtung vor unserem Abflug, um die Reisezeit ein wenig zu unterbrechen. Da wir dann allerdings unseren Flug verpassten, da unsere Fluggesellschaft pleite gegangen war, mussten wir noch 2 weitere Nächte bleiben.
Glücklicherweise hatten wir am Flughafen eine mexikanische Frau kennengelernt, die uns in ihre Gemeinde eingeladen hatte und uns mit ihren Töchtern die Stadt zeigen wollte. Wir waren durchaus froh, doch noch einen wahren Blick auf die Hauptstadt zu bekommen und letzte Kontakte mit einer mexikanischen Familie knüpfen zu können. Trotzdem war ich am Ende froh, aus Mexiko-Stadt herauszukommen, da ich kein großer Fan von Großstädten bin. Wenn dir das mehr zusagt, plan auf jeden Fall mindestens 5-7 Tage in der Stadt ein, denn es gibt unheimlich viel zu entdecken* und du wirst einige Zeit im Verkehr verbringen.
Ein Rückblick auf meine Mexiko Rundreise
Mexiko ist ein großartiges und facettenreiches Land zum Reisen. Die Fortbewegung mit öffentlichen Verkehrsmitteln, auch bei Langstrecken, ist einfach und komfortabel. Es gibt eine Menge an Kultur, Kulinarik und Geschichte des Landes zu entdecken. Jeder Bundesstaat ist anders und spiegelt die Vielfalt des Landes und seiner Bewohner wider. Die Mexikaner sind ein herzliches, gastfreundliches Volk, die dich bei etwas Glück zu sich einladen und dir ihr Alltagsleben zeigen. Sei offen und respektvoll, dann werden sie es auch sein!
Damit du deine Mexiko Rundreise wahrlich auskosten kannst, nimm dir Zeit. Ich habe auf der Reise gelernt, nichts zu überstürzen und mich vom Reiseverlauf leiten zu lassen. Ich würde die Strecke an deiner Stelle nicht bis ins letzte Detail vorplanen. Schreibe lieber ein paar Reiseziele auf deine Liste, die du unbedingt sehen möchtest und lasse dich dann von unerwarteten Abstechern bereichern.
Ich fand es am besten, vor Ort zu sehen, wie mir eine Stadt gefällt und nochmal ein paar Nächte zu verlängern oder aber zu sagen, es reicht und darf weitergehen. Besonders die ungeahnten Abstecher und Verlängerungen waren meine persönlichen Highlights. Diese hätten sich mir bei einer vorgeplanten Reise nicht geboten. Also sei frei und spontan, denn so wirst du mit den besten Erfahrungen nach Hause zurückkehren!
Willst du noch detailliertere Infos und Aufnahmen aus Mexiko? Wirf einen Blick auf mein Social Media. Auf Instagram habe ich eine Mexiko-Serie gestartet, wie hier auf meinem Blog. Aber mit exklusiven Inhalten 😉
Hinweis zu Empfehlungslinks*
Bei den mit Sternchen (*) gekennzeichneten Links handelt es sich um sogenannte Empfehlungslinks. Wenn du über einen dieser Links eine Buchung tätigst, unterstützt du mich und meinen Blog. Für dich entstehen keine Mehrkosten und ich erhalte eine kleine Provision. Ich danke dir für dein Vertrauen und deine Unterstützung!