Hast du Lust auf eine Reise, aber bist dir noch nicht sicher in welcher Form? Reisearten gibt es viele, doch nicht jede mag deinen Vorstellungen entsprechen. Womit fühlst du dich bisher am wohlsten? Genießt du Pauschalreisen, bei denen du dich um nichts kümmern musst? Oder bist du Team Backpacking und organisierst am liebsten alles auf eigene Faust?
Die gängigen Reisearten sind dir sicherlich schon vertraut und von weniger typischen hört man durch Social Media auch immer öfter. Aber was steckt wirklich hinter all diesen verschiedenen Formen des Reisens? Welche alternative Reiseform könnte etwas für dein nächstes Abenteuer sein? Wir wollen uns beim Reisen schließlich gerne aus unserer Komfortzone herauswagen und etwas Neues ausprobieren. Oder was meinst du?
Auf einen Blick
Welche Reisearten gibt es?
Es gibt unzählige Reisearten, die weniger an bestimmte Reiseziele gebunden sind, sondern vielmehr die Form des Reisens bestimmen. Dabei können das Fortbewegungsmittel oder die Unternehmungen vor Ort eine Rolle spielen. Denken wir zum Beispiel an: Roadtrips mit dem Auto, Busreisen, Camping mit dem Wohnmobil oder Kreuzfahrten. Andererseits mag der Sinn deiner Reise ausschlaggebend sein, wie bei Aktivurlaub, Kulturreisen, Städtereisen, Sprachreisen oder Freiwilligendienst.
Damit ist die Liste der Reisearten noch nicht erschöpft, doch darum geht es uns auch gar nicht per se. Ich möchte dir vielmehr ein paar alternative Reiseformen präsentieren, die sich bestens für Backpacker anbieten und das Backpacking um weitere Komponenten bereichern. Wir entfernen uns also vom typischen Strandurlaub und sind eher darauf aus, tiefer in unsere Reiseländer einzutauchen und das Leben nicht nur von der Außenperspektive als Tourist wahrzunehmen. Das geht auf ganz unterschiedliche Wege, von denen ich dir nun berichte.
Was sind alternative Reiseformen?
Was meine ich überhaupt mit alternativen Reiseformen? Ganz einfach: Alles, was abseits der klassischen Urlaubsformen wie Pauschalreisen, Städtereisen oder auch Campingurlaub liegt. Backpacking hat sich in den letzten Jahren stark etabliert und ist zu einer gängigen Reiseform der jüngeren Generation geworden. Viele Jugendliche träumen davon, nach dem Schulabschluss in die weite Welt aufzubrechen – mit nicht mehr als einem Backpack.
Von dieser Idee gehen wir weiter zu anderen Reisearten, die einen auf einer Backpacking Reise bereichern können (oder auch unabhängig davon stattfinden können). Das heißt, du musst nicht zwangsläufig Backpacker sein oder überhaupt einen Backpack haben. Die verschiedenen Reisearten bieten sich auch unabhängig vom Backpacking an und manche selbst für nur kurze Zeit.
Schauen wir uns das Ganze nun genauer an und wägen ein paar Vor- und Nachteile ab, die es bei der Reiseplanung zu beachten gibt.
Backpacking
Backpacking ist eine Form des Reisens, die sich durch eigene Planung, ein geringeres Budget und oftmals einen Backpack auf dem Rücken auszeichnet. Backpacker versuchen häufig, so günstig wie möglich zu reisen, schlafen in Hostels, nehmen öffentliche Verkehrsmittel und lassen sich von der Reise selbst leiten. Selbstorganisation ist das A und O beim Backpacking, denn sonst werden die Kosten zu hoch und einem entgehen ein paar Abenteuer. Die meisten Backpacker ziehen alleine oder zu zweit los und nehmen sich mindestens mehrere Monate Zeit.
Beliebte Ziele fürs Backpacking sind Südostasien und Lateinamerika, da die Infrastruktur ideal fürs Backpackerleben ist und die Preise nicht so hoch wie in Europa oder Nordamerika sind.
Planst du einen Backpacking Trip, ist ein wenig Planung essenziell. Startest du deine erste Backpacking Reise, magst du sicherlich ein wenig mehr vorplanen und vorbuchen. Bist du schon erfahren, reichen dir vermutlich die Anreise und die ersten 1-2 Nächte im Hostel. Alles andere regelst du spontan vor Ort. Hier gibt es kein richtig oder falsch. Es kommt ganz darauf an, was du bevorzugst und womit du dich wohler fühlst. Mit der Zeit wirst du gelassener und kannst mehr Lücken in deiner Planung für unvorhersehbare Unternehmungen lassen.
Vorteile Backpacking:
- Reisen mit geringem Budget
- Neugier und Abenteuerlust
- Backpacker Community
- Selbstbestimmt und spontan
- Wenig Equipment erforderlich
Nachteile Backpacking:
- Wenig Luxus/Komfort
- Oft langwierige Reisen, da günstiger
- Erspartes zur Finanzierung notwendig
Working Holiday
Wie der Name schon sagt, geht es bei einem Working Holiday darum, Reisen mit Arbeiten zu verbinden. Auch bekannt als Work & Travel, ist diese Reiseform sehr beliebt in Australien, Neuseeland oder Kanada. Die Reiseart ist nämlich gebunden an das sogenannte Working Holiday Visum, welches nur bestimmte Länder anbieten. Das Visum ist dazu gedacht, jungen Leuten einen Auslandsaufenthalt zu ermöglichen. Daher kann man es nur beantragen, wenn man zwischen 18 und 30 Jahre alt ist – in Kanada liegt die Obergrenze bei 35 Jahren. In der Regel gilt das Visum für 12 Monate und kann in gewissen Fällen nochmals verlängert werden.
Eine genaue Übersicht über die teilnehmenden Länder und die jeweiligen Anforderungen findest du hier: https://www.working-holiday-visum.de/working-holiday-visum/.
Im Endeffekt wechseln sich beim Work & Travel längere Arbeitsphasen mit Reisephasen ab. Oft übt man einen Job für ein paar Wochen bis mehrere Monate aus, bis die Reisekasse so weit aufgefüllt ist, dass man wieder auf Erkundungstour gehen kann. Jobs finden sich in der Regel auf Farmen, in Restaurants oder Hotels, in Supermärkten oder Tourismussektoren. Eine Ausbildung ist nicht erforderlich, da es sich um Gelegenheitsjobs handelt, in die du vor Ort eingearbeitet wirst.
Vorteile Working Holiday:
- Arbeiten hilft die Reisekasse aufzufüllen
- Reisen in teurere Länder möglich
- Kennenlernen des Arbeitsalltags
- Kein Fachwissen oder Arbeitserfahrung notwendig
- Austausch mit anderen Reisenden
- Kontakt zu Einheimischen
- Erlernen neuer Skills
Nachteile Working Holiday:
- Begrenzt auf junge Leute
- Begrenzt auf wenige Länder
- Visumsanträge teilweise beschwerlich
- Lohn oft gering im Verhältnis zu hohen Lebenshaltungskosten
Workation bzw. Digitaler Nomade
Hast du bereits eine Tätigkeit gelernt, bei der du flexibel und online arbeiten kannst, bietet sich eine Workation für dich an. Dies ist wie ein Kurzurlaub zum Arbeiten: Du reist an einen anderen Ort, allerdings nicht um am Strand zu entspannen, sondern dich intensiv auf deine Arbeitsprojekte zu fokussieren.
Soll es mehr als nur ein Kurzurlaub sein, wird gerne der Begriff Digitaler Nomade benutzt. Über die letzten Jahre bieten immer mehr Länder sogenannte Digital Nomad Visa an, mit denen man mehrere Monate im Zielland bleiben kann, um von dort seiner Online-Tätigkeit nachzugehen.
Wichtig ist hierbei, sich tatsächlich der Arbeitszeit bewusst zu werden. Der Reisealltag eines Digitalen Nomaden unterscheidet sich stark von dem eines Backpackers. Man ist zwar auf Reisen und lebt in einem anderen Land, doch der Fokus liegt weiterhin auf dem Arbeiten. Je nach Branche wirst du trotzdem deine 30-40 Wochenstunden zum Arbeiten einplanen müssen. Dafür kannst du die restliche Zeit zum Erkunden neuer Länder nutzen, anstatt in deiner vertrauten Heimat auf dem Sofa zu sitzen.
Vorteile Digitaler Nomade:
- Spezielles Digital Nomad Visum für längere Aufenthalte
- Alltagsleben in anderen Ländern kennenlernen
- Anpassungsfähigkeit wird geschult
- Monatliche Einnahmen zur Finanzierung der Reise
- Oft flexible Einteilung der Arbeitszeit möglich
- Mehrere Arbeitsbranchen vorstellbar
Nachteile Digitaler Nomade:
- Visumanforderungen recht hoch je nach Land
- Arbeiten und Reisen vereinbaren kann schwierig sein
- Verdienst häufig an Qualifikationen und mehrjährige Arbeitserfahrung geknüpft
- Als Freelancer z.T. wenig finanzielle Sicherheit (zu Beginn)
Freiwilligenarbeit
Eine andere Art, das Reisen und Arbeiten zu verbinden, ist in Form von Freiwilligenarbeit. Freiwilligendienste werden in vielen verschiedenen Bereichen und Regionen angeboten, größtenteils jedoch in Entwicklungsländern.
Du kannst entweder einen Freiwilligendienst über eine Organisation buchen oder ihn privat organisieren. Im ersten Fall verlangen viele Organisationen eine recht hohe Geldsumme für die Vermittlung sowie Deckung der Kosten vor Ort. Ein Teil fließt in der Regel in die unterstützten Projekte, doch oft nur ein geringer Anteil. Du solltest hierbei wirklich genau nachforschen, wofür du zum Bezahlen aufgefordert wirst.
Eine andere Möglichkeit ist es, Freiwilligenprojekte über Plattformen wie Workaway oder Worldpackers zu finden. Dort inserieren größtenteils Privatpersonen, Communitys oder kleinere NGOs Projekte, für die sie Unterstützung benötigen. In der Regel arbeitetest du nicht mehr als 20 Stunden die Woche und bekommst im Gegenzug Unterkunft (und manchmal Verpflegung) gestellt. In seltenen Fällen gibt es sogar ein kleines Gehalt, aber damit solltest du nicht rechnen. Beim Volunteering geht es schließlich darum, sich freiwillig zu engagieren und dabei an wertvollen Erfahrungen zu gewinnen, die unbezahlbar sind.
Genaueres zum Volunteering mit Workaway findest du in meinem Infoartikel und meinen Erfahrungsbericht.
Vorteile Freiwilligenarbeit:
- Leben direkt mit den Einheimischen
- Naher Kontakt zum Alltagsleben vor Ort
- Anderen helfen und zurückgeben
- Erlernen neuer Skills
- Häufig Austausch mit anderen internationalen Volunteers
- Geringe Kosten (wenn selbstorganisiert)
- Viele Tätigkeitsbereiche zur Auswahl
- Kein oder wenig Fachwissen erforderlich
Nachteile Freiwilligenarbeit:
- Manche Organisationen sind suspekt
- Ersparnisse notwendig zur Finanzierung
- Konfrontation mit Problemen (je nach Arbeitsbereich)
Sprachreise
Eine Sprachreise hat das Ziel, eine Sprache intensiv zu erlernen und zwar genau dort, wo sie gesprochen wird. Organisationen bieten solche Reisen oft für 2-4 Wochen an, je nachdem, ob du bereits Vorkenntnisse hast und auf welches Sprachlevel du gelangen möchtest. Die Sprachkurse finden in der Regel täglich von Montag bis Freitag statt und kommen so gut auf 20 Wochenstunden. Es gibt auch Sprachkurse mit weniger Unterrichtszeit. Es kommt ganz darauf an, worauf du hinaus bist.
Oft werden bei Sprachreisen verschiedene Unterkunftsformen angeboten. Du hast die Auswahl zwischen einem Homestay bei Einheimischen, Hostels oder Privatzimmern. Manchmal hast du sogar noch einen Teil Verpflegung mit inbegriffen. Bei einem Homestay hast du den großen Vorteil, dass du außerhalb der Sprachschule einfach mit Einheimischen ins Gespräch kommst und deine gelernten Sprachkenntnisse direkt anwenden kannst. So wirst du noch schneller Fortschritte erzielen.
Bei der Auswahl einer Sprachreise solltest du vor allem die Preise im Blick behalten. Manche Organisationen verlangen einen großen Anteil für die reine Vermittlung und Organisation. Möchtest du das umgehen, kannst du ganz einfach selbst nach Sprachschulen an deinem favorisierten Ort suchen und es auf eigene Faust organisieren.
Vorteile Sprachreise:
- Beste Möglichkeit, eine Sprache zu lernen
- Neue Leute von überall kennenlernen
- Sprache in Theorie und Praxis anwenden
- Kultur tiefgehend kennenlernen
- Sprachschulen bieten oft noch weitere Aktivitäten an
Nachteile Sprachreise:
- Sprachkurse können je nach Land teuer sein
- Zeit nehmen für intensiven Sprachkurs
Gruppenreise
Bei Gruppenreisen handelt es sich um geführte Reisen mit mehreren Personen. Dies kann bereits bei Kleingruppen ab 4 Personen anfangen oder aber große Gruppen bis 40 Personen einschließen. Je nach Gruppengröße entscheiden sich das Fortbewegungsmittel, die Unterkünfte und Aktivitäten.
So kannst du zum Beispiel mit anderen Reisenden in einem Jeep durch die Wüste fahren, bei Beduinen übernachten und mit ihnen speisen. Oder du wirst in einem großen Reisebus durch Städte gefahren, an Sightseeing-Punkten hinausgelassen und abends zu einem Hotel gebracht.
Seit den letzten Jahren bieten auch immer mehr Influencer Gruppenreisen an, bei denen Reisende aus aller Welt zusammenkommen, gemeinsame Aktivitäten unternehmen und sich über ihre Leidenschaften austauschen.
Vorteile Gruppenreise:
- Du bist nicht allein
- Kennenlernen neuer Leute von überall
- Normalerweise ist alles vororganisiert
- Spannende Programmpunkte
- Transport, Unterkunft und Verpflegung sind geregelt
Nachteile Gruppenreise:
- Du musst dich immer an die Gruppe anpassen
- Der Vibe muss stimmen
- In der Regel teurer als selbstorganisierte Reisen
- Wenig Flexibilität
Housesitting
Hast du Lust, länger an einem Ort zu bleiben und hättest gerne eine eigene Unterkunft, sogar mit Haustieren? Dann kommt Housesitting für dich in Frage. Beim Housesitting passt du auf ein Haus, eine Wohnung oder sogar eine Farm auf, während die Besitzer selbst verreisen. Manchmal geht es nur darum, das Haus zu pflegen, Pflanzen zu wässern und alles sauber zu halten. Oft suchen die Hosts allerdings vielmehr einen Petsitter, der sich um ihre Haustiere kümmert. Dabei wird gerne beides miteinander kombiniert. Du hast das Glück, kostenlos eine Unterkunft zu bekommen und kümmerst dich im Gegenzug um ihre Instandhaltung und tierischen Bewohner.
Ein bisschen Flexibilität schadet bei der Auswahl eines Housesits nicht. Nicht in allen Ländern ist Housesitting bekannt bzw. in ärmeren Ländern ist es nicht üblich, für längere Zeit zu verreisen und jemand Fremden auf sein Heim aufpassen zu lassen. Vermehrte Angebote findest du in Ländern wie den USA, Kanada oder in Europa. Manche Hosts suchen Reisende für nur wenige Tage, andere für mehrere Wochen oder sogar Monate. Halte deine Augen offen und trete in Kontakt, sobald du ein passendes Inserat siehst.
Bist du am Housesitting interessiert und möchtest einen Host kontaktieren, musst du dich zunächst für eine Mitgliedschaft entscheiden. Planst du mehrere Housesits in einem Jahr – gerade in teureren Ländern – ist diese allemal günstiger als das Mieten einer Unterkunft oder eines Hostelbetts. Und du hast immer jemanden um dich herum – ideal für alle Tierliebhaber, die ihr eigenes Haustier nicht mit auf Reisen nehmen können.
Vorteile Housesitting:
- Keine Unterkunftskosten
- Komplette Wohnung/Haus/Farm für sich allein
- Perfekt für Tierliebhaber
- Kennenlernen neuer Leute und Austausch
- Ideal in teuren Reiseländern
Nachteile Housesitting:
- Angebote auf bestimmte Länder zentriert
- Stark auf Verfügbarkeit begrenzt
- Flexibilität notwendig
- Verantwortung für Haus und Tiere fremder Leute übernehmen
Couchsurfing
Bei Couchsurfing suchst du ebenfalls nach Unterkünften, doch wichtiger sollte dir hier sein, neue Leute kennenzulernen und an ihrem Leben teilzuhaben. Wie der Name schon verrät, kommst du beim Couchsurfing bei Privatpersonen unter und schläfst auf ihrer Couch – oder auch anderer Schlafmöglichkeit. Die Hosts öffnen dir ihre Türen, weil sie wie du an kulturellem Austausch interessiert sind oder selbst gut in fremden Reiseländern aufgenommen wurden und dies zurückgeben möchten. An sich eine tolle Initiative, die allerdings mit vielen Vorurteilen behaftet ist.
Gerade bei weiblichen Alleinreisenden wird immer vor Gefahren gewarnt, da es natürlich wie immer sein kann, dass man an die falschen Personen gerät. Die Kontaktaufnahme geschieht im Vorhinein nämlich über die Plattform, per Chat oder Telefon. Was dich wirklich erwartet, ist oftmals eine kleine Überraschung. Suchst du nach einem Host über eine etablierte Plattform, müssen diese allerdings eine Verifizierung durchlaufen, sodass es relativ sicher ist. Ein Risiko bleibt immer – doch im gesamten Leben, nicht nur beim Reisen und nicht nur beim Couchsurfing.
Die offizielle Webseite Couchsurfing verlangt seit einiger Zeit eine Gebühr für eine Mitgliedschaft. Möchtest du überhaupt erstmal ausprobieren, ob diese Reiseart etwas für dich ist, schaue auf BeWelcome vorbei. Im Prinzip sind die Plattformen recht ähnlich, nur gibt es weniger Hosts auf BeWelcome.
Pro-Tipp: Verzage nicht, wenn du nicht direkt Antworten erhältst. Durchhaltevermögen ist hier essenziell. Kontaktiere lieber mehrere Hosts und sage zur Not jemandem ab, falls du mehrere Zusagen bekommst.
Vorteile Couchsurfing:
- Keine Unterkunftskosten
- Leben mit Einheimischen
- Kultur & Lifestyle ganzheitlich kennenlernen
- Unternehmungen mit Locals
- Ungeahnte Bekanntschaften und Aktivitäten
Nachteile Couchsurfing:
- Kontaktaufnahme kann zehrend sein
- Nicht überall viele Angebote
- Wenig Privatsphäre
Trampen
Reisen per Anhalter – auch Trampen oder Hitchhiking genannt – wird einem ähnlichen Ruf wie Couchsurfing nachgesagt. Wie oft wurde man in seiner Kindheit schon davor gewarnt, nicht bei Fremden ins Auto zu steigen? Auch im Erwachsenenalter hören diese Warnungen nicht auf. Doch erfahrene Tramper berichten oftmals von ganz anderen Begegnungen. In den meisten Fällen wirst du überrascht sein, wie hilfsbereit und aufgeschlossen die Menschen sind.
Mut gehört trotzdem dazu, dich an die Straße zu stellen und auf eine Mitfahrgelegenheit zu hoffen. Lange Strecken können eine Herausforderung werden und an deinen Kräften zehren. Je nach Reiseregion musst du mit längeren Wartezeiten rechnen, bis dich jemand mitnimmt.
Doch sobald du von deinen Fahrern am Ziel zu sich eingeladen wirst, zahlt sich die Kontaktaufnahme aus. Du kommst sehr viel schneller mit Einheimischen ins Gespräch und verstehst ihre Kultur und Ansichten auf ganz andere Weise. Die beste Reiseart, um Stereotype abzuarbeiten und Toleranz zu schulen. Einen gesunden Menschenverstand solltest du trotzdem an den Tag legen, doch das gilt für alle Reisearten und jegliche Lebenssituationen.
Vorteile Trampen:
- Geringe Kosten
- Einheimische kennenlernen
- Über sich hinauswachsen
- Offenheit und Toleranz schulen
- Gesunder Menschenverstand geschult
- Ungeahnte Abenteuer
Nachteile Trampen:
- Sicherheit wird oft anbemangelt
- Manchmal langes Warten am Straßenrand
- Kann anstrengend werden
- Nicht in allen Ländern üblich/möglich
Bikepacking
Eine andere Art sich günstig fortzubewegen und ein Reiseland intensiv kennenzulernen, ist das Bikepacking. Anstatt mit einem Backpack reist du mit einem Fahrrad und Satteltaschen durch die Welt. Deine Fahrradroute kann dich entweder nur durch ein Land führen oder über mehrere Kontinente. Die Strecke entscheidest du ganz allein, denn dir gehört die Selbstorganisation deines gesamten Trips. Die meisten Radreisenden haben ein Zelt im Gepäck und zelten an den Wegrändern. Zwischendurch wird mal Rast in einem Hotel oder einer Privatunterkunft gemacht.
Ein richtiges Abenteuer kannst du dir von dieser Reiseart versprechen, denn neben der körperlichen Belastung gibt es immer viel zu planen und bedenken. Welche Strecken eignen sich mit dem Fahrrad? In welchen Ländern ist Wildcampen erlaubt? Wo ist der nächste Supermarkt? Wie viel Proviant brauchst du für die Weiterfahrt und wie viel kannst du in deinen Taschen verstauen? Ein paar Tricks zur Fahrradreparatur unterwegs schaden auch nicht.
Vorteile Bikepacking:
- Günstiges Fortbewegungsmittel
- Sportliche Betätigung
- Langsames Reisen
- Routen abseits der Touristenpfade
- Mehr Kontakt zu Einheimischen
Nachteile Bikepacking:
- Wind und Wetter ausgesetzt
- Routen und Equipment müssen gut organisiert sein
- Wenig Komfort
- Kann anstrengend werden
Fazit zu Reisearten
Ich habe am Anfang gesagt, all die Reisearten lassen sich miteinander kombinieren oder in eine Backpacking Reise integrieren. Im Endeffekt musst du dich nicht nur für eine einzige Reiseart entscheiden, oft macht es die Kombination. Ich identifiziere mich zum Beispiel grundsätzlich als Backpacker, doch gehe immer mehr in die Richtung eines Digitalen Nomaden, mit gelegentlicher Freiwilligenarbeit.
Auf welche Abenteuer hast du Lust? Auf wie viel Komfort kannst du verzichten oder wie viel Luxus ist dir wichtig? Macht dir ein wenig Risiko nichts oder wägst du dich lieber in Sicherheit?
Möchtest du herausfinden, ob eine der Reisearten für dich in Frage kommt, wäge nochmal die Vor- und Nachteile ab. Manche Nachteile mögen womöglich gar keine für dich sein. Alles andere geht nur über Ausprobieren. Sollte dir etwas nicht zusagen, probierst du bei deiner nächsten Reise etwas anderes aus. Bist du dir anfangs noch sehr unsicher, plane einen kurzen Testzeitraum bevor du z.B. direkt für 1 Jahr nur mit deinem Fahrrad nach Afrika aufbrichst.
Welche Reisearten hast du bisher ausprobiert und welche möchtest du gerne in Zukunft ausprobieren? Lass es mich gerne unten in den Kommentaren wissen. Ich freue mich immer, von den Abenteuern anderer zu hören und Inspirationen auszutauschen.
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