Wenn du an Brasilien denkst, kommen dir bestimmt direkt ein paar Bilder der Rio de Janeiro Sehenswürdigkeiten in den Kopf. Denke nur mal an die Christusstatue oder den langen Küstenstreifen. Die Metropole hat viel zu bieten und beeindruckt schon mit ihrer besonderen Lage. Gelegen zwischen dem weiten Meer und der bergigen Dschungellandschaft spielt sich der Großstadttrubel ab. Rio de Janeiro war einst die Hauptstadt Brasiliens und ist immer noch die zweitgrößte des Staates. Leider wird die Stadt allzu häufig mit Gewalt und Kriminalität verbunden. Davon solltest du dich nicht abschrecken lassen. Bilde dir einen eigenen Eindruck. Wenn du normal auf dich Acht gibst, wirst du das Leben wie in anderen Großstädten erfahren.

Brasilien ist sehr multikulturell und das wirst du auch in Rio spüren. Viele Ethnien und Kulturen treffen aufeinander. Dadurch wird auch die Auswahl an Restaurants sehr vielfältig. Auf den Straßen ist immer was los. Autos und Busse schlängeln sich durch den geschäftigen Verkehr und auf den Lauf- und Radwegen ist immer Bewegung. Ideal, um selbst aktiv zu sein und sich von der Menge mitreißen zu lassen. Noch nie habe ich so viele Läufer in so kurzer Zeit gesehen. Selbst bei Sonnenaufgang um 5 Uhr morgens wirst du überrascht. Mich hat das sehr angespornt und ich habe nach ein paar Wochen Pause meine Lauffreude wiedergefunden. Doch auch kulturell kannst du vieles in Rio de Janeiro entdecken. Meine Highlights präsentiere ich dir hier und kann dir nur empfehlen, dir selbst einen Überblick zu verschaffen. Denn auch wenn ich kein Fan von Großstädten bin, sind ein paar Tage in Rio de Janeiro beeindruckend.

Rio de Janeiro Sehenswürdigkeiten

1. Museu do Amanhã

Museu do Amanhã bedeutet Museum der Zukunft und ist ein futuristisches Wissenschaftsmuseum, das einen Besuch wert ist. Die Ausstellungen behandeln die Themen Klimawandel, Umweltschutz, soziale Probleme und Nachhaltigkeit im Allgemeinen. Bereits die Architektur des Gebäudes ist auf Nachhaltigkeit angelegt und wird nur durch erneuerbare Energien betrieben. Du wirst auf den ersten Blick sehen, dass es hier um die Zukunft geht. Die Expositionen regen zum Nachdenken an und sind sehr interaktiv gestaltet. Wer mit einem langweiligen Museumsbesuch rechnet, wird hier enttäuscht. Das Zukunftsmuseum bietet sehr viel mehr!

Rundherum blickst du auf das Meer und ein paar Grünflächen. Vor dem Museum ist ein kleiner Markt mit Souvenirs, Kleidung, Schmuck und Streetfood. Auch wenn die Schlangen sehr lang sind, kann ich das Essen dort weniger empfehlen. Aufgrund der Lage ist es ziemlich überteuert und geschmacklich nicht überwältigend. Versorge dich lieber vorher oder nach dem Museumsbesuch. Über den Markt zu schlendern, ist trotzdem nett und mit etwas Glück wirst du noch von Live-Musik beschallt.

2. Theatro Municipal de Rio

Das Theatro Municipal Rios von außen
Ein Blick auf das Theatro Municipal von außen

Das Staatstheater Rios ist von außen und innen beeindruckend. Ich hätte gerne eine Aufführung angeschaut, doch das hat zeitlich leider nicht geklappt. Doch du kannst das Theater auch ohne Eintrittskarte betreten und an einer Führung teilnehmen. Es werden fast jeden Tag Führungen durchs Gebäude angeboten – freitags sogar auf Englisch oder donnerstags auf Spanisch. Online kannst du sehen, zu welchen Zeiten du am besten vorbeischaust. Wenn du schon auf der Seite bist, schau doch noch ins Programm rein. Vielleicht gibt es zu deiner Reisezeit ein tolles Stück oder Konzert. Dort erlebst du das Theater in einem anderen Licht und wirst sicherlich staunen.

3. Escaderia Selarón

Um die berühmte Escaderia Selarón kommt man fast nicht drumherum. Die bunte Treppe zählt zu den Rio de Janeiro Sehenswürdigkeiten schlechthin. Das Kunstprojekt wurde von dem Chilenen Jorge Selarón gestartet, der seinen eigenen Hauseingang mit bunten Fliesen verschönern wollte. Daraus wurde dann ein Lebensprojekt. Heute verzieren über 2000 Keramikkacheln aus über 60 Ländern die Stufen und beeindrucken mit ihren bunten Mosaiken. Leider kann man das Werk nicht voll und ganz wahrnehmen. Die Menschenmassen trubeln sich auf den 250 Stufen und jeder versucht, ein einzigartiges Bild zu machen.  Du hast vermutlich schon viele Leute auf Social Media alleine auf den farbenfrohen Fliesen sitzen sehen. Lass dich davon nicht täuschen!

Rio de Janeiro Sehenswürdigkeiten: die bunten Kacheln
Ein Teil der Casa Colorida am Rande der Escaderia Selarón

An die Treppe schließt sich eine weitere touristische Straße mit vielen Straßenhändlern und Restaurants an. Ich empfehle dir, dort schneller vorbeizulaufen, denn mit fairen Preisen oder authentischem Essen kannst du hier nicht rechnen. Tatsächlich hatte ich mich sehr auf das Kunstwerk gefreut, doch war nicht auf den Trubel eingestellt. Die Kunst ist dennoch beeindruckend und einzigartig. Behalte nur im Hinterkopf, dass du nicht die einzige Person sein wirst, die das Wunderwerk sehen und fotografieren möchte.

4. Künstlerviertel Santa Teresa

Noch mehr Kunst siehst du im Stadtviertel Santa Teresa. Die schmalen Gassen sind von Künstlerläden, Straßenmalerei und Graffiti durchsäht. Aus den vielen Bars und Restaurants dringt laute Musik und abends wird es zur Partymeile. Wer nach aufregendem Leben sucht, wird hier fündig. Doch Santa Teresa ist nicht nur Party und Kunst. Hier fährt noch die älteste Straßenbahn und schlängelt sich durch die verwinkelten Straßen. Der Startpunkt ist im Zentrum hinter der Escaderia Selarón. Wenn du Tickets kaufen möchtest, solltest du Zeit mitbringen. Die Straßenbahn lockt viele Besucher und nicht selten wartest du eine Stunde auf eine Fahrkarte. Möchtest du die Zeit sparen, kannst du vorab online buchen*.

Ich habe die Wartezeit nicht in Kauf nehmen wollen. Dafür bin ich die Fahrtstrecke fast komplett zu Fuß abgelaufen und hatte somit die gleiche Aussicht umsonst. Wenn die Bahn mal an einem vorbeifährt, sieht man nur, wie viele Touristen schnell ein Foto von der Landschaft machen wollen. Dazu ist es doch etwas zu schnell. Zu Fuß hast du es einfacher und kannst den Ausblick auf die Küste besser einfangen. Entschleunigen ist manchmal gar nicht schlecht.

5. Christo Redentor

Du wirst Rio nicht verlassen, ohne die Christusstatue gesehen zu haben. Christo Redentor* ist die Rio de Janeiro Sehenswürdigkeit Nummer 1 und das zurecht. Du hast sicherlich oft Bilder der Statue gesehen, doch in Echt ist sie noch beeindruckender. Als eines der 7 Weltwunder thront die 30 m hohe Christusstatue auf dem Gipfel des Corcovado und blickt hinunter auf die besondere Stadt. Ich fand den Panoramablick fast noch faszinierender als die Statue. Beides zahlt sich aus. Doch mache dich auch hier auf hohe Besucherzahlen gefasst.

Du kannst Christo Redentor zu Fuß, mit dem Shuttle Bus bzw. Taxi oder der Zahnradbahn erreichen. Es gilt einen 700 m hohen Granitfels zu besteigen. Fußläufig musst du daher etwas Zeit und genügend Wasser einplanen. Ich habe mich für den Shuttle Bus entschieden, da es mir in der Mittagssonne zu heiß und anstrengend war. Der Bus bringt dich schnell und günstig an die Spitze, von wo aus du die letzten Meter und Stufen zur Statue hinaufsteigst. Du bist umgeben vom größten Stadtwald der Welt: dem Parque Nacional da Tijuca. Der Ausblick ist einfach überwältigend: der üppige Regenwald ringsherum, die zum Meer abfallenden Berge und zwischendrin die Häuserreihen der Stadt – ein Anblick für die Erinnerung.

Ausblick auf Rio de Janeiro von der Christusstatue aus
Der Ausblick auf Rio de Janeiro von Christo Redentor aus

6. Pão de Açúcar – Zuckerhut

Der Pão de Açúcar, auch Zuckerhut genannt, befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite von Christo Redentor. Er verspricht einen Panoramablick aus 400 m Höhe und bei gutem Wetter kannst du die Christusstatue im Westen erblicken. Auf den Gipfel kommst du mit der Seilbahn* oder zu Fuß. Der Wanderweg startet am Praia Vermelha und ist gut machbar. Oben angekommen empfangen dich kleine Restaurants und Souvenirläden – fast wie eine kleine Stadt selbst. Besonders bei Sonnenuntergang oder zur Dämmerung ist der Ausblick besonders. Achte am besten auf eine gute Wetterlage, um Rio im schönsten Licht zu sehen.

7. Copacabana und Ipanema

Strand von Ipanema und Meer mit Berg im Hintergrund
Der noch leere Strand von Ipanema am frühen Morgen

Copacabana und Ipanema sind die bekanntesten Stadtteile Rio de Janeiros. Sie sind aber auch die meistbesuchten und teuersten. Eine günstige Unterkunft findest du hier eher selten. Doch das Leben lässt sich trotzdem genießen. Copacabanas Sandstrand erstreckt sich 4 km lang zwischen Küste und Hauptstraße. Es gibt breite Fußwege, Fahrradwege und unzählige Sportfelder. Es reihen sich alle Arten von Aktivitäten aneinander: Unmengen an Volleyballfeldern, Basketballplätzen und Kokosnussständen. Viele Fitnessstudios bauen ihr eigenes Zirkeltraining mit Equipment und Trainer am Strand auf und animieren die Leute zum Sport draußen. Ich fand das total cool und motivierend. Generell scheint es, als würden alle Brasilianer sich in irgendeiner Weise sportlich betätigen. Daneben gibt es eine Reihe von Bars und Restaurants sowie Straßenhändlern. Ein paar günstige Souvenirs kannst du durchaus ergattern, doch sei vorsichtig bei den Getränken. Lass dir nichts andrehen, was du nicht möchtest und preislich nicht übers Ohr ziehen!

Ipanema schließt sich nach einer Biegung an Copacabana an und ist das noch teurere Viertel. Dafür ist es weniger überlaufen. Schwimmen solltest du hier nicht, da die Strömungen recht stark sind. Dafür ist es besonders für Wassersport wie Surfen geeignet. Plane einen Sonntag in Ipanema und Copacabana ein. Sonntags ist die Straße für Autos gesperrt, sodass das gesamte Volk zu Fuß oder auf Rädern unterwegs ist. Besuche gleich noch den Hippie Markt mit brasilianischer Handwerkskunst, den du in Ipanema findest.

8. Paládo do Catete

Idyllischer Park mit Teichen und Palmen mitten in Rio
Das idyllische Grün des Paládo do Catete mitten in Rios Zentrum

Total unscheinbar inmitten des Stadtzentrums liegt der kleine idyllische Park Paládo do Catete. Von der Straße aus sieht man ihn kaum. Doch sobald du ihn betrittst, fühlt es sich wie ein kleines Paradies an. Du vergisst, dass du dich in der Großstadt Rio de Janeiro befindest und kannst in der Natur abschalten. Auf den Grünflächen wird gepicknickt, die Kinder spielen fröhlich und die Erwachsenen nehmen an Yoga-Kursen teil. Die hohen Palmen spenden Schatten auf den weiten Wiesen. Das leise Plätschern der Teiche und kleinen Wasserfälle beruhigen die Seele und lassen dich zur Ruhe finden. An einem anstrengenden Tag im Stadttrubel ist dieser Ort ideal, um den ganzen Stress zu vergessen und sich zu erholen. Pack noch ein paar leckere Snacks oder frisches Obst ein und genieße deine Auszeit.

Fazit

Rio de Janeiro ist eine beeindruckende Stadt durch und durch. Die bekannten Sehenswürdigkeiten wirst du dir kaum entgehen lassen wollen. Auch wenn ich selbst Touristenmassen und Großstädte lieber meide, habe ich das in Rio in Kauf genommen. Denn die Erfahrungen und Ausblicke sind atemberaubend. Du findest reichlich Abwechslung an Kultur, Natur und Kulinarik – ganz im Sinne des multikulturellen Brasiliens. Trotzdem hatte ich nach ein paar Tagen genug und wollte wieder raus aufs Land. Da tickt jeder anders. Nimm dir die Zeit, die du brauchst und genieße jeden Moment, der sich dir bietet.

Hast du immer noch Bedenken, weil dir gefährliche Geschichten über Rio im Hinterkopf herumspuken? Dann schau noch, welche Erfahrungen ich mit Gefahr in Rio gemacht habe. Ansonsten zieht es dich vielleicht noch weiter und du möchtest noch mehr von Brasilien kennenlernen. Dazu kann ich dir nur Workaway empfehlen, um das authentische Leben der Brasilianer kennenzulernen. Oder du reist weiter entlang der Küste und erholst dich im wunderschönen Arraial do Cabo. Die Möglichkeiten stehen dir offen!

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