Bist du in Bolivien oder Chile unterwegs? Dann ist die größte Salzwüste der Welt ganz in deiner Nähe. Hast du schon von Salar de Uyuni gehört? Falls nicht, muss es unbedingt auf deine Bucket List!

Ich habe eine Tour durch Salar de Uyuni gemacht, die mir ein Leben lang in Erinnerung bleiben wird. Von dem genauen Verlauf und den Erlebnissen möchte ich dir heute berichten. In meinem letzten Artikel habe ich dir bereits allgemeine Informationen und Reisetipps für Salar de Uyuni gegeben. Nun geht es mit der eigentlichen Reise weiter. Mach dich bereit für beeindruckende Natur und eine Menge Spaß und Staunen!

Meine Salar de Uyuni Tour

Ich habe mich für eine 4-tägige Tour mit World White Travel entschieden. Die Tour startete und endete für mich in San Pedro de Atacama in Chile. Neben mir haben noch 4 weitere Reisende an der Tour teilgenommen. Vom Start der Reise habe ich bereits in meinem letzten Artikel berichtet. Nun geht es weiter nach Bolivien, nach der Überquerung der Landesgrenze.

Frühstück vor der Grenze Richtung Salar de Uyuni
So sah unser Frühstücksbuffet vor der Grenzstation aus

Schon am ersten Tag haben wir sehr viele Stopps eingelegt, um die Umgebung zu bewundern und Fotos zu schießen. Wir hatten Zeit, umherzuwandern und die einzigartige Natur zu entdecken. Allerdings waren wir im bolivianischen Winter unterwegs, weshalb es ziemlich kalt war. Doch dafür war es schön leer und wir waren oft die einzigen bei unseren Stopps. Die verschiedenen Touren nehmen zum Teil andere Wege, weshalb man ihnen nicht immer begegnet. Das hat das Ganze noch besonderer gemacht. Ganz allein in dieser scheinbar unberührten Natur und ihrer immensen Weite zu stehen, ist einfach unglaublich.

Es war trotzdem gut, dass wir einen großen Jeep zur Durchquerung hatten. Die Umgebung aus dem warmen Auto zu betrachten war wirklich gut zwischendurch. Denn ich hatte mich nicht so ganz auf die Kälte eingestellt und war daher nicht perfekt ausgerüstet.

Tag 1 der Salar de Uyuni Tour

Der Fokus von Tag 1 lag auf Lagunen würde ich sagen. Wir haben an so vielen Lagunen gehalten, dass ich gar nicht mehr alle ihre Namen weiß. Der erste Stopp war die Laguna Verde, dessen Wasser gemäß ihrem Namen grünlich ist. Generell wirst du von vielen bunten Gewässern überrascht, die durch verschiedenste Mineralien ihre ungewöhnliche Farbe bekommen. Ein weiteres Highlight des Tages war die Laguna Altiplanica, die sich bis zum Horizont erstreckt. Am Anfang der Lagune befinden sich heiße Thermalquellen, in denen du auch im Winter baden kannst. Vergiss also deine Badesachen nicht! Die Aussicht ist atemberaubend und die unsägliche Stille lässt dich wirklich zur Ruhe kommen.

Laguna Altiplanica in Salar de Uyuni
Ein warmes Bad im kalten Winter mitten in der Natur Boliviens

Besonders nach stressigen Tagen oder Städtereisen tut so eine Auszeit und absolute Ruhe richtig gut. Du hast Zeit für dich und kannst deine Gedanken schweifen lassen. Du wirst nicht abgelenkt von leuchtenden Reklamen, Medien, Handybenachrichtigungen oder lautem Verkehr. Im Salar kannst du dich mit dir selbst beschäftigen und eine andere Seite der Welt wahrnehmen. Oder du tauschst dich mit deinen Mitreisenden aus, was ich auch liebend gerne gemacht habe.

Ebenso beeindruckend war die Laguna Colorada, die je nach Jahreszeit andere Farben annimmt. In der Regenzeit sind hier abertausende Flamingos zu finden. Wir haben noch ein paar von ihnen entdeckt, doch für die meisten war es schon zu kalt. Doch auch so ist die Lagune einen Stopp wert. Ich habe vorher noch nie ein solches Farbenspiel bei einem Gewässer gesehen oder woanders in der Natur. Und mal wieder waren wir ganz alleine hier.

Laguna Colorada mit Flamingos im Salar de Uyuni
Ein paar Flamingos sind noch in der pinken Lagune zu sehen

Von den Lagunen ging es hinauf zum höchsten Punkt der Tour. Auf fast 5000 m Höhe gab es einen Geysir zu bestaunen, der Lava und Schwefel spuckte. Ich war froh, dass ich es heil zum Geysir und zurück zum Auto geschafft habe. Ich habe einen kurzen Blick hineinwerfen können, ein Foto gemacht und mich dann zum Auto zurückgewagt. In dem Moment habe ich die Höhenkrankheit dermaßen zu spüren bekommen, dass ich vor der Autotür beinahe ohnmächtig geworden wäre. Der starke Schwefelgeruch hat nicht wirklich geholfen. Selbst bei der Abfahrt hat sich mir immer noch alles gedreht. Naja, jedenfalls ging es mit ein paar Lavasprenkeln auf der Kleidung hinab Richtung Unterkunft.

Die erste Unterkunft

Am späten Nachmittag sind wir in der Unterkunft (auf 4200 m Höhe) eingetroffen. Hier hatten wir ein paar Stunden Zeit, uns auszuruhen und zu Kräften zu kommen. Nach einem frühen Tagesstart und vielen ersten Eindrücken kam das genau richtig. Die Unterkunft war einfach, aber definitiv ausreichend. Ich meine, was will man denn mitten im Nichts erwarten? Es gab Toiletten, Betten und ein frisches Abendessen. Ich bekam sogar ein Zimmer für mich allein, was mich allerdings nicht von einer schlaflosen Nacht hat abhalten können. Während der Nacht drehte sich immer noch alles bei mir und dazu kamen starke Kopfschmerzen. Ich hatte das Gefühl, ich wäre bei starkem Sturm auf einem kleinen Segelboot. Mein Rat, die Höhenkrankheit ernst zu nehmen und ein wenig Medizin mitzunehmen, kommt also nicht von irgendwoher.

Trotzdem hatten wir einen schönen Abend. Uns wurde leckeres Essen mit viel Obst und Gemüse serviert. Solche frische Kost ist tatsächlich wichtig in der Höhe. In einem kleinen Minimarkt nebenan haben wir noch ein paar Snacks und Wasser besorgt bzw. gab es noch eine Flasche Wein für meine Weggefährten. Von einer Gruppe Italienern in der Unterkunft bekamen wir noch eine weitere Flasche geschenkt und ließen den Abend gemeinsam ausklingen. Nach unserer Rückkehr aus dem Shop gab es sogar Strom und WLAN. Oder genauer gesagt wurden ein paar Steckdosenleisten an die einzige Steckdose im Haus angeschlossen, die ruckzuck belegt waren. Ein lustiger Anblick: ein einzelner Tisch im Speisesaal voller Handys und technischer Geräte. Das WLAN gab allerdings schnell seinen Geist auf, was ich aber nicht schlimm fand. Tatsächlich fand ich es gut, mir eine Auszeit von allem zu nehmen und einfach mit der Natur und meinen Mitreisenden zu leben.

Tisch mit Steckdosenleisten im Salar de Uyuni
So sah es mit den Steckdosen im Hostel aus

Tag 2 der Salar de Uyuni Tour

Nachdem die Nacht überstanden war, frühstückten wir gemeinsam in der Unterkunft und packten unsere Sachen zusammen. Ein neuer Tag voller Abenteuer stand uns bevor. Wir besichtigten weitere Lagunen. Dieses Mal sahen wir neben Flamingos noch Vicuñas, die man als wilde Lamas bezeichnen kann. Sie sind tatsächlich direkt an uns vorbeigelaufen. Ich hab’s geliebt!

Dann ging es weiter zu einer besonderen Steinformation, dem Árbol de Piedra (Baum aus Stein). Nach einer kleinen Fotosession kamen wir zu einer weiteren Lagune, die im Tal von zwei Bergen lag und mir riesig vorkam. Wir genossen einen Moment der Stille und wanderten in den Felshängen umher. Am Rande der Lagune gab es ein nettes Restaurant, in dem wir Mittagessen bekamen. Wir waren mal wieder die einzigen weit und breit. Die Aussicht beim Essen war atemberaubend. Das Restaurant war auf dem Hang gebaut und thronte über der Lagune. Riesige Glasfenster bildeten die Außenwände, sodass man einen tollen Panoramablick hatte. Wie zuvor gab es ein üppiges Essen mit Reis, Bohnen und viel frischem Gemüse und Obst.

Ausblick auf eine grünliche Lagune im Salar de Uyuni
Ein Ort der Stille – ein klein wenig weiter links war direkt das Restaurant

Vom Restaurant machten wir uns auf den Weg zur nächsten Unterkunft. Es ging in ein Hostel, das komplett aus Salz und Vulkangestein bestand. Eine perfekte Einstimmung auf die Salzwüste, der wir immer näherkamen. Ich konnte mich wieder in einem Einzelzimmer ausruhen, sogar mit eigenem Bad und heißer Dusche. Diese kam wie gerufen, denn ich war halb eingefroren. Wir konnten uns aufwärmen und mit einem heißen Tee ausruhen, bis das Abendessen serviert wurde. Während des gemeinsamen Essens besprachen wir den Plan für den nächsten Tag. Wir hatten die Wahl, früh aufzubrechen, um den Sonnenaufgang zu sehen oder aber auszuschlafen. Nach längeren Diskussionen, vielen Argumenten und einer demokratischen Abstimmung stand die Entscheidung fest. Die Nacht war dieses Mal erholsamer und ich war heilfroh über die vielen warmen Winterdecken in meinem Bett.

Tag 3 der Salar de Uyuni Tour

Wie abgesprochen brachen wir in aller Frühe gegen 5 Uhr morgens auf. Es war stockdunkel und bittere -12 °C kalt. In weiser Voraussicht hatte ich mir entsprechend viele Kleidungsschichten angezogen. Wir machten uns auf den Weg zu einer kleinen Insel mitten im Salar de Uyuni. Diese wollten wir zum Sonnenaufgang besteigen, um von dort den Sonnenaufgang zu betrachten. Tatsächlich sind wir etwas verspätet losgefahren, sodass wir uns beim Aufstieg wirklich beeilen mussten. Doch die Anstrengung war es wert! Umgeben von Riesenkakteen blickten wir auf die aufgehende Sonne am Horizont der endlosen Salzwüste. Der Anblick und das Gefühl waren magisch. Ich wollte am liebsten gar nicht weg. Die Isla Incahuasi ist ein Krater des Vulkans Tunupa und rundum bewachsen mit übergroßen Kakteen. Ein verwunderlicher Anblick inmitten des weißen Salar.

Sonnenaufgang im Salar de Uyuni von Isla Incahuasi
Ein unvergesslicher Sonnenaufgang in der weiten Salzwüste

Nach unserem Abstieg wurden wir mit einem Frühstück überrascht. Unser Guide hatte reichlich aufgetischt und empfing uns mit Heißgetränken und Leckereien am Fuß der Insel. Gewärmt von der aufgehenden Sonne war dies ein weiteres idyllisches Frühstück. Nach unserer Stärkung begaben wir uns weiter in den Salar de Uyuni hinein. Die Ausmaße der Salzwüste sind wirklich unglaublich. Egal wohin du schaust, siehst du nur die weißen Salzpazellen und in ferner Weite den Horizont. So ist es logisch, dass man sich nicht allzu häufig über den Weg läuft. Mitten in der Wüste machten wir Halt, um ein ausgiebiges Fotoshooting zu veranstalten.

Gruppenfoto auf dem Salz des Salar de Uyuni
Wir wurden eins mit dem Salz bei unserem Fotoshooting

Unser Guide ging das äußerst professionell und einfallsreich an. Trotzdem fühlte es sich nicht gestellt an, sondern machte einfach Spaß. Es ging nicht darum, perfekte Shots für Social Media zu machen. Wir wollten den Moment und die unfassbare Umgebung einfangen und ein Teil von ihr werden. Ich glaube, das ist uns gelungen. Ich war erfüllt von purer Freude und Dankbarkeit. Die Sonne stand mittlerweile hoch am Himmel und wärmte von oben herab. Obwohl wir immer noch auf 4000 m über Meeresspiegel waren, ging es mir gut und ich konnte das Spektakel einfach genießen.

Panoramafoto im Salar de Uyuni
Die Salzwüste ist perfekt für kreative Panoramafotos (Photoshop kam hier nicht zum Einsatz)

Ein kurzer Besuch der Stadt Uyuni

Nach der Fotosession ging es weiter Richtung Uyuni, einer Kleinstadt am Rande des Salar und das Ziel unserer Reise. Wir hielten noch an einem Wahrzeichen und einem Salzhotel an, das gleichzeitig als Museum ausgestellt war. Dann verabschiedeten wir uns von der Salzwüste und kehrten langsam zurück in die Zivilisation. Naja fast… der nächste Stopp war ein Zugfriedhof – ein ehemaliger Bahnhof, der mittlerweile zerfallen war und nur noch alte Züge beherbergte. Durchaus interessant und wir konnten die alten Züge sogar betreten. In der Nähe gab es ein kleines Restaurant, in dem wir vom Mittagsbuffet speisten. Wie immer war es lecker und ausgiebig. Nach der Mittagspause wurden wir im Büro der Agentur abgesetzt und konnten noch ein wenig durch die Stadt schlendern.

Am Büro verabschiedeten wir uns von 2 Reisenden, die weiter nach La Paz fuhren. Für uns ging es zurück nach Chile. Kurze Zeit später wurden wir von einem anderen Jeep abgeholt und zu unserer letzten Unterkunft gefahren. Hier ließen wir die Tour bei einem letzten gemeinsamen Abendessen ausklingen, bei dem sich uns noch 2 Reisende einer anderen Tour anschlossen.

Tag 4 der Salar de Uyuni Tour

Rückreise vom Salar de Uyuni an Vulkanen vorbei
Auf der Rückfahrt kamen wir noch an vielen inaktiven Vulkanen vorbei

Der letzte Tag der Salar de Uyuni Tour bestand aus der Rückreise nach San Pedro de Atacama. Wir brachen früh auf, um uns wieder vor Grenzöffnung in der Autoschlange einzureihen. Vorher wechselten wir das Fahrzeug. Der neue Minibus war dieses Mal vollbesetzt und wir durchfuhren eine etwas nervige Gepäckkontrolle. Das kommt häufig bei den Grenzüberquerungen über Land vor. Mach dich also darauf gefasst, deinen Backpack oder Koffer halb ausräumen zu müssen. Während des Wartens wurde uns dafür wieder ein Frühstück aufgetischt und die Weiterfahrt verlief problemlos. Nach etwa einer Stunde erreichten wir bereits San Pedro und damit den Endpunkt unserer Tour. Ich lief noch ein paar Stunden mit den 2 Brasilianern meiner Tour durch den Ort.

Am Nachmittag ging es für mich in den Bus, um zurück nach Santiago de Chile zu reisen. Kurioserweise war ich ganz alleine in dem Doppeldeckerbus. Da an dem Nachmittag die Eklipse in San Pedro anstand, wollte niemand abreisen. Ich betrachtete die Sonnenfinsternis aus dem Busfenster heraus und genoss mal wieder die Stille. Trotzdem tat mir der Busfahrer leid und ich verstehe immer noch nicht ganz, weshalb ich alleine in so einem Riesenbus durch die Gegend gefahren wurde. Aber gut… andere Länder, andere Sitten.

Fazit meiner Salar de Uyuni Tour

Meine Tour durch den Salar de Uyuni hat mir Lust auf mehr gemacht. Ich wäre super gerne noch weiter in Bolivien geblieben, da mich das Land total fasziniert. Tolle Landschaften, herzliche Menschen und viel Kultur und Tradition. Ich werde auf jeden Fall zurückkommen. Die Tage im Salar de Uyuni haben mich geprägt und mir unheimlich gutgetan. Es sind einfach Eindrücke, die du nicht vergessen wirst. Du wirst froh sein, sie gesammelt zu haben und dich der unendlichen Natur ausgeliefert zu haben.

Lustiges Gruppenfoto im Salar de Uyuni
Solch ein Foto gehört auch zu den unvergesslichen Momenten meiner Tour

Wie du gesehen hast, bin ich manches etwas leichtfertig angegangen. Damit du besser vorbereitet bist und jeden Tag deiner Reise auskosten kannst, habe ich dir meine Reisetipps zusammengestellt. Auch wenn ich dir ziemlich ausführlich von meiner Reise berichtet habe, musst du dich nicht gespoilert fühlen. Du weißt nun zwar, was auf dich zukommt, doch das erfährst du auch, wenn du dir das Tourprogramm des Veranstalters durchliest. Doch du weißt nicht, wie es sich anfühlt, tatsächlich dort zu sein. Ich habe dir ein paar Eindrücke und Gedanken eingefangen, doch deine eigenen Empfindungen werden diese Beschreibungen übertreffen.

Bist du bereit dafür? Wie sehen deine Reisepläne aus? Bist du bei deiner Planung auf meinen Artikel gestoßen oder warst du einfach nur neugierig? Ich würde mich freuen, von dir zu hören und wie deine Reisen aussehen. Warst du vielleicht sogar schon im Salar de Uyuni? Falls es bald ansteht, berichte mir gerne, wie du es empfunden hast!

Vielleicht interessiert dich auch:

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert