Meine Reise in den Salar de Uyuni in Bolivien war eine der beeindruckendsten in meinem Leben bisher. Davon möchte ich dir heute berichten und dir einen Eindruck von der besonderen Region verschaffen. Solltest du in Bolivien oder in der Nähe sein, musst du unbedingt ein paar Tage für die Salzwüste einplanen. Die Bilder und Erfahrungen wirst du so schnell nicht vergessen!
Was ist der Salar de Uyuni?
Salar de Uyuni ist als die weltweit größte Salzwüste bekannt. Sie liegt im Süden Boliviens, nahe der Landesgrenze zu Chile. Die unendliche Weite der weißen Wüste erstreckt sich auf über 10.000 m² und liegt etwa 3600 m über dem Meeresspiegel. Der Salar war einst ein riesiger See, der im Laufe der Zeit ausgetrocknet ist und eine dicke Salzschicht hinterlassen hat. Während der Regenzeit scheint die Salzfläche sich wieder in einen übergroßen See zu verwandeln, da sich das Regenwasser als dünne Schicht auf die gesamte Salzfläche legt. Auf Fotos sieht es unwirklich aus, da der Horizont in den Wasserspiegelungen beinahe verschwindet.
Wie bereise ich den Salar de Uyuni?
Grundsätzlich ist die Salzwüste frei zu erreichen, doch normalerweise wird sie mit einer mehrtägigen Tour und einem Guide besucht. Du musst dir vorstellen, dass du dich in einem endlosen Weiß von Salz bewegst und es kaum Infrastruktur gibt. Das bedeutet: keine Wegweiser, kein Internet, keine Elektrizität, keine Supermärkte, nur ein paar wenige Unterkünfte und Toilettenhäuschen im schieren Nichts. Dich dort zurechtzufinden ist eine Herausforderung, die manche Abenteurer annehmen und den Salar auf eigene Faust mit dem Auto oder Fahrrad durchqueren. Der Großteil schließt sich allerdings zurecht einer geführten Tour an. Das habe ich auch getan, weshalb ich dir von genau dieser Tour berichte.
Meine Tour ist schon ein paar Jahre her, doch in meiner Erinnerung ist sie so präsent wie damals. Ich war 2019 allein auf meinem ersten längeren Auslandsaufenthalt und hatte bereits 3 Monate in Chile verbracht. Da mein Touristenvisum kurz vorm Ablaufen stand, entschied ich mich dazu, kurz nach Bolivien auszureisen. Zuvor war ich im Norden Chiles in der Atacama-Wüste und somit nicht allzu weit von der bolivianischen Grenze entfernt. Auf Empfehlung vieler Chilenen fiel meine Wahl auf Salar de Uyuni. Eine meiner besten Entscheidungen! Meine Tour war für Ende Juni für 4 Tage angesetzt.
Was ist die beste Reisezeit?
Bei der Planung deiner Reise solltest du die Regen- und Trockenzeit beachten. Je nach Saison zeigt sich die Salzwüste in einem gänzlich anderen Licht, was jeweils Vor- und Nachteile mit sich bringen kann. In der Trockenzeit wirst du das bekannte Muster der sechseckigen Salzrechtecke vorfinden, während du in der Regenzeit auf einem Spiegelbild des Himmels entlangfährst, das die Salzfläche bedeckt. Willst du versuchen, beides zu sehen, eignet sich eine Tour in der Übergangszeit. Zwischen April und Mai sowie Oktober und November hast du die Chance, Regen- und Trockenzeit zu erleben. Genau kommt es allerdings auf die jährlichen Schwankungen an. Grundsätzlich wirst du aber in diesen Monaten das mildeste Wetter vorfinden.
Von Juni bis September wird es hoch oben in der Wüste sehr kalt, was ich selbst in seinen Anfängen zu spüren bekommen habe. Ich habe mich entsprechend in viele Schichten Kleidung einpacken müssen. Bei mir lagen die Tiefstwerte bei -12 °C. Ohne Heizung wird es da schon frostig. Dafür steht aber meistens die Sonne am Himmel und taucht die Landschaft in ein wunderschönes Licht.
Die Regenzeit ist etwa von Dezember bis Februar. Während dieser Monate wird die Fläche öfter mal überflutet, sodass das Befahren sehr schwer bis unmachbar werden kann. Die Zeit würde ich an deiner Stelle daher lieber meiden. Für alles andere kannst du dich entsprechend anziehen und wappnen.
Welche Touren gibt es?
Es gibt viele verschiedene Touranbieter, die unterschiedliche Touren* und Ausgangspunkte anbieten. Da ich bereits in der Atacama-Wüste war, fuhr ich von San Pedro de Atacama in Chile los. Andere Touren gibt es aus Bolivien, z.B. von La Paz oder Sucre. Damit habe ich allerdings keine Erfahrung. Ich habe mich für eine Rundreise entschieden, da ich die nächste Zeit weiter in Chile verbracht habe. Dementsprechend ging es für mich am Ende wieder nach San Pedro zurück.
Ich war mit dem Anbieter World White Travel unterwegs und war zu jedem Zeitpunkt äußerst zufrieden mit meiner Wahl. Der Guide war ausgezeichnet und hat sich bestmöglich um uns gesorgt. Wir wurden sicher durch den Salar gefahren, haben viele Tipps und Infos eines Einheimischen bekommen und er war stets freundlich, lustig und zuvorkommend. Auch die Organisation rundherum war klasse, ohne irgendwelche Art von Problemen. World White Travel kann ich nur empfehlen, wenn du in San Pedro de Atacama startest. Die Touren kannst du bequem online buchen* oder vor Ort in ihrem Büro.
Meine Tipps für Salar de Uyuni
1) Bereite dich vor
Sei dir bewusst, dass du dich weit über dem Meeresspiegel befinden wirst. Mit der Höhe ist nicht zu spaßen. Während der Tour wirst du zwischen 3500 und 5000 m hoch sein und das wirst du spüren. Das Atmen wird anstrengender, Kopfschmerzen können dir den Verstand rauben und du kannst mit Schwindel rechnen. Ich habe mir zuvor wenig Gedanken darüber gemacht und es auf die harte Weise gelernt.
Die vorherigen Monate hatte ich an der chilenischen Küste verbracht, sprich auf Meeresspiegel. Ein Tag vor Tourstart bin ich nach San Pedro de Atacama gereist, was sich bereits auf 2400 m Höhe befindet. Doch in nur einer Nacht kann man sich natürlich nicht akklimatisieren. Von einem auf den anderen Tag 5000 m in die Höhe zu fahren, muss nicht unbedingt auf deiner Bucket List stehen. Plane lieber ein paar Tage mehr in San Pedro oder einer anderen Höhenregion in der Umgebung ein. Ansonsten rüste dich mit ein wenig Medizin für die Höhenkrankheit bzw. zumindest mit Kopfschmerztabletten aus. Trinke viel Wasser und iss ausreichend, um deinen Körper bei Kräften zu halten.
2) Kleide dich gut ein
Je nach Saison solltest du dich entsprechend dem Wetter ausrüsten. Bist du in der Regenzeit unterwegs, denke an Regenjacke und wasserfeste Schuhe. Ein Regenschutz für deinen Backpack oder Koffer ist auch nicht verkehrt. Während der kalten Monate packe genug warme Kleidung ein, die du gut schichten kannst. Mütze, Handschuhe und Schal sind auch eine gute Option. Vergiss die Sonnencreme nicht. Es mag zwar kalt sein, doch die Sonne ist stark und reflektiert tagsüber auf dem weißen Salz. Badesachen solltest du ebenfalls einpacken, denn trotz Kälte und Regen gibt es ein paar Thermalquellen auf dem Weg, in denen du baden kannst.
Zudem solltest du wissen, dass es in der Wüste wenig Elektrizität gibt. Auf meinem Trip gab es in einer Unterkunft eine Steckdosenleiste. Die anderen Tage war es unmöglich, technische Geräte aufzuladen. Ist dir das wichtig, lege dir eine Powerbank zu, um zumindest dein Handy für Fotos zu laden. Internet gibt es natürlich auch keins, weshalb du dich bei Social Media für die Tage ausklinken musst.
3) Lass dich gut versorgen
Du wirst zwar auf der Tour versorgt, doch ein wenig extra Wasser und Snacks können mal gut sein. Hast du irgendwelche bestimmten Ernährungsweisen oder Allergien? Teile es dem Touranbieter im Voraus mit, damit sie sich darauf einstellen können. Während der Tour kann nämlich nichts zusätzlich besorgt werden, sodass sie alles im Voraus einplanen müssen. Ich war vegan unterwegs und habe immer gutes Essen bekommen. Manchmal musste improvisiert werden, doch ich bin immer satt und zufrieden gewesen. Dafür war ich definitiv sehr dankbar.
4) Wechsle ein wenig Geld
An sich wirst du nicht viele Möglichkeiten haben, Geld unterwegs auszugeben. Hier und da gibt es mal ein Souvenir und teures Wasser nachzukaufen, doch dabei bleibt es. Achte trotzdem darauf, ein paar kleine Scheine Bolivianos und Münzgeld mitzunehmen. Die Toiletten zwischendurch kosten nämlich immer 5-10 Bolivianos. Versprich dir davon nicht zu viel. Auf Luxus wirst du nicht stoßen. Das wäre in der Salzwüste fehl am Platz.
5) Übe ein wenig Spanisch
Unser Tourguide hat ausschließlich Spanisch gesprochen und auch die Bewohner der Region haben kaum bis keine Englischkenntnisse. Für mich war das damals ideal, da ich zu dem Zeitpunkt begonnen hatte, auf Spanisch zu denken und flüssiger zu sprechen. Zwar kannst du dich mal auf Übersetzungen deiner Mitreisenden verlassen, doch das mag nicht immer gegeben sein. Ein paar Basics Spanisch werden dir im Alltag helfen, auch wenn du damit noch nicht alle Infos über die Gesteinsformationen oder meteorologischen Daten verstehst.
Meine Tour im Salar de Uyuni
Wie sah denn jetzt die Tour aus? Am frühen Morgen wurde ich von einem Kleinbus von meiner Unterkunft in San Pedro de Atacama abgeholt. Von dort aus sammelten wir die weiteren Tourteilnehmer ein. Neben dem Guide und mir sind 3 Brasilianer und 1 Neuseeländer zu uns gestoßen. Eine lustige internationale Truppe und ich als einzige Frau. Mir gefiel es gut, denn ich finde das Reisen mit Männern sehr viel entspannter als mit einer Gruppe Frauen. Und ich konnte einige Privilegien nutzen, da der Guide mich lieber in ein Einzelzimmer geschickt hat, während die anderen sich ein Mehrbettzimmer teilten.
Von San Pedro ging es weiter Richtung Landesgrenze, wo wir uns in einer Autoschlange anstellen mussten. Wir waren – wie viele andere – vor der Grenzöffnung angekommen und warteten darauf, dass die Beamten ihren Dienst begannen. In der Zwischenzeit bereitete unser Fahrer das Frühstück vor, indem er einen Tisch am Straßenrand ausklappte, Brot, Belag und Kuchen auftischte und heißen Tee und Kaffee ausschenkte. Die Tour hatte noch nicht einmal richtig gestartet und ich war schon hin und weg. So am Straßenrand in der Morgenkälte ein solches Frühstück aufgetischt zu bekommen, umgeben von vielen anderen Reisenden, war total schön.
Nach etwa 1 Stunde passierten wir die Grenze und wechselten kurz danach das Auto. Es ging in einem Jeep mit Allrad-Antrieb weiter, um vernünftig durch die Salzebene zu kommen.
Wie die Tour weiterging und was wir alles gesehen und erlebt haben, erzähle ich dir in meinem nächsten Artikel. Sonst sprengt es hier den Rahmen. Wenn du es bis hierhin geschafft hast: ¡Muy bien y muchas gracias!
Fazit zu Salar de Uyuni
Die Landschaft im Salar de Uyuni ist einfach nur beeindruckend. Eine mehrtägige Tour durch die unendliche Salzwüste ist meiner Erfahrung nach jeden Cent wert. Du wirst so viel unglaubliche Natur sehen, Flora und Fauna wie noch nie bisher. Mit dem Guide wirst du sicher durch die Weite geführt und bekommst wichtige Informationen zur gesamten Umgebung. Das Reisen mit Einheimischen bevorzuge ich immer. Doch auch internationale Gleichgesinnte dabei zu haben, ist klasse. Es ist schön, die einzigartigen Erfahrungen zu teilen und alle gleichermaßen im Staunen zu sehen.
Also, wann geht es für dich nach Bolivien? Bist du schon in dem Land unterwegs oder liegt es auf deiner Route? Was kennst du bisher von Lateinamerika und wohin möchtest du noch? Hast du noch mehr Fragen oder vielleicht Tipps? Lass es mich gerne wissen und teile es unten in den Kommentaren!
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